Anna Schimkat - Vater Rhein
"Vater Rhein" ist Titel der Ausstellung mit Werken von Anna Schimkat, die vom 29. Januar bis zum 23. März 2026 im Bellvue-Saal zu sehen ist. Zur Vernissage sind alle Interessierten am 29. Januar um 19 Uhr eingeladen.
Anna Schimkats künstlerische Arbeit bewegt sich an der Grenze zwischen Skulptur und Klang. Ob als Performance oder Installation, im jeweiligen Kontext untersucht sie ortsbezogene Abläufe, Ursachen und Gesetzmäßigkeiten der natürlichen, gesellschaftlichen und kulturell geschaffenen Wirklichkeit.
Im Rahmen ihres Stipendiums entwickelt Anna Schimkat eine neue Klanginstallation, die sich mit dem Rhein als kulturellem Erinnerungsort und mythisch aufgeladenem Symbolraum Europas auseinandersetzt. Wiesbaden, im Herzen des Rheinraums gelegen, bildet den Ausgangspunkt für die kompositorische und installative Entwicklung des Projekts. Im Bellevue-Saal soll ein Ort entstehen, der Klang, Raum und Erinnerung miteinander verwebt – als sinnliche Annäherung an den Fluss als Träger europäischer Geschichte und Imagination.
Der Rhein war über Jahrhunderte Grenze, Konfliktzone und Projektionsfläche europäischer Identitäten. In mythischen Gestalten wie der Loreley oder Undine spiegeln sich Ängste, Begehren und das ambivalente Verhältnis des Menschen zur Natur und zum Unbekannten. Die Installation verknüpft historische und literarische Narrative mit aufgenommenen Klängen entlang des Flusses – von der Quelle in der Schweiz bis zur Mündung in Rotterdam – darunter Wassergeräusche, Rufe von Schiffshörnern oder das Dröhnen von Brückenverkehr gemischt mit den Tönen von selbst entwickelten Objektinstrumenten – zu einer vielschichtigen akustischen und visuellen Topografie.
