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Nordfriedhof

Platter Straße 83
65193 Wiesbaden
  • besteht seit 1877
  • Fläche: 145.000 Quadratmeter
  • Busanbindung: Linien 3 und 6
  • Haltestelle: Nordfriedhof
  • Grabarten: Erdwahlgräber, Urnenwahlgräber, Urnenreihengräber, Urnenwände, Haingräber, Kinderreihengräber
  • Besonderheiten: Columbarium

Der mit 14,5 Hektar zweitgrößte Friedhof Wiesbadens wurde 1877 eingeweiht und im stadtnahen Bereich des Walddistrikts Höllkund auf dem schmalen, langgestreckten Höhenrücken zwischen Nero- und Adamstal angelegt. Sein Vorläufer ist der ehemalige Totenhof Platter Straße 13. Der "Alte Friedhof" wurde in den 70-er Jahren zum Freizeitpark umgestaltet und wird seitdem von der Bevölkerung des Viertels stark frequentiert.

Der heutige Waldcharakter wird im Wesentlichen von den Anpflanzungen bei der Erstellung des Friedhofs bestimmt. Aus der Zeit vor dem Friedhofsbau stehen nur noch wenige Buchen und Eichen. Einen sehr hohen Anteil an Bäumen auf dem Nordfriedhof bilden Lebensbäume (Thuja) und Zypressen (Chamaecyparis). Einer alten Tradition folgend, pflanzen viele der Hinterbliebenen neben den Grabsteinen Lebensbäume, die dann in späteren Jahren erhebliche Ausmaße erreichen. Durch seinen wertvollen Baumbestand vermittelt dieser Friedhof das Bild einer qualitativ ansprechenden Begräbnisstätte und dient auch als Erholungsraum für die vielen Besucher.

Auf dem neuen Nordfriedhof fanden bis heute etwa 85.000 Menschen ihre letzte Ruhestätte. Bei einem Spaziergang besteht die Möglichkeit, zahlreichen bekannten und berühmten "Namen zu begegnen". Alle bedeutenden Persönlichkeiten wurden nicht in den Vorortfriedhöfen ihres jeweiligen Wohnortes zu Grabe getragen, sondern fanden auf dem Nordfriedhof ihre letzte Ruhestätte. Es waren Menschen, die für die Stadtgeschichte Wiesbadens und des Nassauer Landes verdienstvoll gewirkt haben. Ebenso sind berühmte Musiker, Dichter, Schriftsteller, Bildhauer und Maler hier bestattet. Unter anderem haben hier der Maler Alexej von Jawlensky, der Chemiker Carl Remigius Fresenius, Jazz-Musiker Volker Kriegel oder auch Fußball-Bundestrainer Helmut Schön ihre letzte Ruhestätte gefunden.

Durch den relativ hohen Anteil an Grabstätten aus der Jahrhundertwende vom 19. ins 20. Jahrhundert, vermittelt der Friedhof noch heute ein Abbild der Wilhelminischen Epoche. Der Nordfriedhof ist Zeugnis und zugleich Bestandteil der Stadtgeschichte Wiesbadens.

Im Norden des Geländes liegt der jüdische Friedhof, auf dem noch heute Beerdigungen stattfinden. Er ist einer von insgesamt sieben jüdischen Friedhöfen in Wiesbaden und wurde 1891 eingeweiht.

Die architektonische und landschaftsplanerische Gestaltung, verbunden mit dem hohen Bestand künstlerisch bedeutsamer Grabmäler, führte dazu, dass dieser Friedhof unter Denkmalschutz gestellt wurde.

Auf dem Nordfriedhof können Patenschaften für denkmalgeschützte Gräber übernommen werden. Es ist der Friedhof mit den meisten Patengräbern. Derzeit bestehen bereits 95 Patenschaften.

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