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Integrationsdezernat: Maßnahmenpaket zur Extremismusprävention
Integrationsdezernentin Rose-Lore Scholz hat am Montag, 5. Oktober, gemeinsam mit dem Amt für Zuwanderung und Integration sowie den beteiligten Kooperationspartnern im Rathaus, das zur Extremismusprävention initiierte Maßnahmenpaket vorgestellt.
„Zur Integrationsarbeit gehört neben der Förderung von Maßnahmen, Projekten und Vernetzung auch, integrationshemmenden Aktivitäten und Entwicklungen strikt entgegenzuwirken. Dazu zählt jegliche Form von Extremismus. Mit den heute vorgestellten Maßnahmen sind wir in Wiesbaden im Präventionsbereich breit aufgestellt“, betonte die Dezernentin bei der Pressekonferenz. „Sie richten sich gegen alle Formen von Extremismus, egal ob sie links-, rechtsextremistisch oder religiös-fundamentalistisch motiviert sind.“

Im Einzelnen wurden drei Maßnahmen vorgestellt: die Beratungsstelle Salafismus, das Präventionsprojekt X-Dream und eine Schulungsmaßnahme für Jugendleiter.

Der Darmstädter Verein VIBIS e. V. ist Träger einer neu eingerichteten Beratungsstelle Salafismus, deren Angebot sich an alle Personen und Fachkräfte in Wiesbaden richtet, die Fragen zu Salafismus, drohender Radikalisierung und religiös motiviertem Extremismus haben. Insbesondere ist das Angebot an Schulen, Jugendzentren, betroffene Eltern und Angehörige gerichtet, die befürchten, dass junge Menschen in ihrem Umfeld sich zu radikalisieren beginnen und extremistische Haltungen einnehmen. Durch die Beratungsstelle sollen Ratsuchende bestmöglich unterstützt werden, um so der Radikalisierung entgegen zu wirken. Die Beratung kann durch Einsätze vor Ort oder telefonisch erfolgen. Leiter der Beratungsstelle ist der bundesweit bekannte Wiesbadener Ethnologe und Islamwissenschaftler Imam Husamuddin Martin Meyer.

Ein weiterer Baustein des Präventionspakets wird das Extremismuspräventionsprojekt „X-DREAM" der Jugendinitiative Spiegelbild sein. Der in der außerschulisch historisch-politischen Bildungsarbeit etablierte Wiesbadener Träger hat ein Konzept entwickelt, auf dessen Grundlage Workshops für 8. und 9. Schulklassen und berufsbildende Schulen sowie Fortbildungen für Lehrpersonal und Schulsozialarbeiterinnen und –arbeiter durchgeführt werden sollen. Jugendliche und das Fachpersonal sollen unter anderem mit Hilfe der Verbindung von Theorie mit praktischen Übungen erfahren, wie Haltungen zu Handlungen führen können. Vorgesehen ist, im kommenden Jahr acht Workshops für Schülerinnen und Schüler sowie vier Fortbildungen für Lehrpersonal und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schulsozialarbeit durchzuführen.

Dritter Bestandteil des Präventionspakets ist eine Schulung für Inhaberinnen und Inhaber der Jugendleitercard (JULEICA) zum Themenfeld Islam, Islamfeindlichkeit und Islamismus. Die Schulung wird von dem Berliner Verein ufuq.de durchgeführt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Förderung eines konstruktiven Umgangs mit religiösen und kulturellen Unterschieden und die Sensibilisierung für demokratie- und freiheitsfeindliche Einstellungen. ufuq.de ist als freier Träger auf diesem Gebiet bereits seit 2007 aktiv; die Seminare und Workshops, die der Verein durchführt, stoßen bundesweit auf große Resonanz. Die erste Schulung wird im Zeitraum vom 11. bis 13. Dezember im Rahmen der Veranstaltungsreihe „WIR in Wiesbaden – Draußen nur Kännchen“ veranstaltet werden.

„Ich bin sehr froh, dass es uns gelungen ist, mit Herrn Meyer, der Jugendinitiative Spiegelbild und dem Verein ufuq.de drei erfahrene Akteure aus dem Bereich der Islamwissenschaft und der partizipativen außerschulischen Bildungsarbeit in unserer Präventionsarbeit zusammenzubringen“, so Scholz. „Übergeordnetes Ziel wird es sein, auch im Feld der Extremismusprävention stabile Netzwerke zu knüpfen und zu pflegen. Damit haben wir in anderen Bereichen der kommunalen Integrationsarbeit hervorragende Erfahrungen gemacht.“

Hintergrund:
Mit der Plattform Extremismus hat sich im Oktober 2014 eine Gruppe von Fachleuten aus verschiedenen Institutionen auf Initiative von Integrationsdezernentin Rose-Lore Scholz zusammengefunden, wie beispielsweise der Polizei, dem Ordnungsamt, dem Amt für Soziale Arbeit, dem Amt für Zuwanderung und Integration, den islamischen Gemeinden, der evangelischen und katholischen Kirchen, Schulen, Ausbildungsstellen und dem Landesamt für Verfassungsschutz. Ziel ist es, Programme und Maßnahmen zur Extremismusprävention festzulegen sowie deren Durchführung zu evaluieren. Die Arbeit der Plattform Extremismus richtet sich gegen jegliche Form von integrationshemmenden Aktivitäten und Entwicklungen. Das Extremismuspräventionspaket ist unmittelbar aus der Arbeit der Plattform entstanden.

Alle Bausteine werden aus dem Budget des Amts für Zuwanderung und Integration finanziert. Im Einzelnen entstehen folgende Kosten: Für die Beratungsstelle Salafismus 38.000 Euro; für das Projekt „X-Dream“ 83.219 Euro sowie 9.455 Euro Bundesmittel aus dem Förderprogramm „Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend; für ufuq.de 3.810 Euro.

Weitere Informationen gibt es bei Klaus Burgmeier vom Amt für Zuwanderung und Integration, Telefon (0611) 314415, integration@wiesbaden.de.

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Telefonzentrale Rathaus:

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