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Naturnahe Umgestaltung des Klingenbachs in Breckenheim
Im Ortskern Breckenheim wurde der Klingenbach auf einer Länge von 500 Metern renaturiert. Am Donnerstag, 13. August, haben Priska Hinz, Hessische Ministerin für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, und Andreas Kowol, Dezernent für Umwelt, Grünflächen und Verkehr, im Beisein des Ortsbeirats und anderen geladenen Gästen die gelungene und vom Land Hessen geförderte Maßnahme vorgestellt.
„Der Klingenbach hier in Breckenheim wurde aus seinem engen Betonbett befreit. Durch frisch angelegte Kiesbänke und eine naturnahe Ufergestaltung sind wieder intakte Lebensräume für zahlreiche Tiere und Pflanzen entstanden. Fische können nun ungehindert vom Main zu ihren Laichgewässern im Taunus hochwandern. Gebirgsbachstelzen haben in diesem Jahr bereits am neu gestalteten Ufer gebrütet. Mit dieser Maßnahme kommen wir unserem Ziel, Hessens Gewässer wieder in einen ökologisch wertvollen Zustand zu versetzen, wieder ein Stück näher“, zeigt sich Staatsministerin Hinz erfreut.

„Nicht nur für die Natur ist die Bachrenaturierung ein echter Gewinn: Sitzbänke laden zum Verweilen ein und auch für die Kinder der angrenzenden Kindertagesstätte wird der Bach wieder erlebbar. Die Rückmeldungen, die wir erhalten, zeigen, dass die Menschen in Breckenheim von ihrem ‚neuen‘ Klingenbach schon jetzt begeistert sind“, ergänzt Umweltdezernent Andreas Kowol.

Aufgrund der eng bebauten Ortslage und diverser Brückenbauwerke erschien das Vorhaben anfangs als große Herausforderung. Die Bauarbeiten mussten unter stark beengten Platzverhältnissen durchgeführt werden; teilweise wurden Stahlplatten als Hilfskonstruktion über den Klingenbach gelegt, die als Fahrstraße dienten. Das alles lockte regelmäßig kleine und große Zuschauer an, die dem Baggerführer Juri bei der Arbeit zusahen.

Durch Flächenankauf wurde es darüber hinaus möglich, im oberen Bereich einen neuen naturnahen Bachabschnitt anzulegen. Mit seinen Stillwasserzonen, Kiesbänken und natürlichen Strukturelementen bietet der Bach jetzt wieder ein natürliches Erscheinungsbild und einen intakten Lebensraum; auch für die nachweislich im Klingenbach vorkommende Bachforelle.

Im Oberlauf des Wickerbachsystems, zu dem der Klingenbach zählt, leben außerdem Steinkrebse, die auf der Roten Liste Deutschlands als stark gefährdete Art stehen und artenschutzrechtlich als besonders schützenswert gelten. Steinkrebse werden durch die Krebspest und invasive gebietsfremde Flusskrebse wie den Signalkrebs bedroht. Zur Seuchenvorbeugung mussten deshalb während der gesamten Baumaßnahme alle Fahr- und Werkzeuge sowie Kleidung und Gummistiefel vor Wasserkontakt mit Desinfektionslösung behandelt werden.

Umweltdezernent Andreas Kowol erinnert auch an die vielen Informations- und Abstimmungsgespräche mit dem Ortsbeirat Breckenheim, den direkten Bachanliegern, den verschiedensten Ämtern sowie dem Regierungspräsidium Darmstadt als Genehmigungsbehörde: „Nur dank der guten Zusammenarbeit konnte die Renaturierung erfolgreich umgesetzt werden. Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten herzlich bedanken.“

Gemäß der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie, die bereits seit Dezember 2000 in Kraft ist, müssen bis spätestens 2027 Flüsse und Bäche in einen guten ökologischen Zustand gebracht werden. „Eine gute Sache“, so der Umweltdezernent, „aber ein ehrgeiziges Ziel, denn vielerorts fehlt es an Manpower und finanziellen Mitteln. Die großzügige finanzielle Unterstützung des Landes Hessen muss deshalb im Hinblick auf das EU-weite Ziel als Chance genutzt werden, denn es gibt an vielen Wiesbadener Bächen noch Handlungsbedarf, obwohl wir schon viel in den letzten Jahren erreichen konnten.“

Rund 920.000 Euro hat das Land Hessen für die 500 Meter lange Bachrenaturierung aus der Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen zur Gewässerentwicklung und zum Hochwasserschutz zur Verfügung gestellt.

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Herausgeber:
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