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Friedhofskultur in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe ernannt
Der Südfriedhof der Landeshauptstadt Wiesbaden, als zweitältester städtischer Hauptfriedhof nach dem Nordfriedhof, in den Jahren 1908 bis 1909 entstanden, steht nun im Zeichen des immateriellen Kulturerbes Friedhofskultur: Vertreter des Grünflächenamtes brachten am Freitagmorgen, 18. September, ein entsprechendes Schild am Haupteingang des Südfriedhofs im Siegfriedring 25 an, um so auf die wichtige Bedeutung der Friedhofskultur aufmerksam zu machen.
Wiesbaden ist damit Teil eines bundesweiten Netzwerks von über 100 Städten, die den diesjährigen Tag des Friedhofs am Sonntag, 20. September, der Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe widmen. „Mit der Ernennung der Friedhofskultur zum immateriellen Kulturerbe werden nicht die Friedhöfe an sich, sondern all das, was Menschen auf den Friedhöfen tun, gewürdigt“, betont Andreas Kowol als zuständiger Dezernent des Grünflächenamtes der Landeshauptstadt Wiesbaden. „Dazu gehört das Trauern, Erinnern und Würdigen ebenso wie das Gestalten, Pflegen und Weiterentwickeln auf unseren 21 städtischen Friedhöfen.“ Den Rahmen hierfür schaffen Friedhofsverwalterinnen und Friedhofsverwalter, Bestatterinnen und Bestatter, ebenso wie Gärtnerinnen und Gärtner sowie Steinmetze und viele weitere ehrenamtlich Tätige in christlichen, jüdischen oder muslimischen Gemeinden.

Bereits im März 2020 beschloss die Kultusministerkonferenz auf Empfehlung der Deutschen UNESCO-Kommission, die Friedhofskultur in Deutschland in das Bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufzunehmen. Leider fiel dieses Ereignis genau in die Zeit des Corona-Lockdowns, was dazu führte, dass die Ernennung medial völlig unterging. Mit dem bundesweiten Aktionstag „Friedhöfe auszeichnen“ wurde nun nochmal auf die Bedeutung aufmerksam gemacht. Mit der Aktion soll vor allem auch auf den vielfältigen Wert der Friedhofskultur für unsere Gesellschaft hingewiesen werden, was sowohl in kultureller, historischer oder sozialer Hinsicht aber auch in Hinblick auf Klima- und Naturschutz, Völkerverständigung oder Integration zum Ausdruck kommt. Vor diesem Hintergrund soll der Friedhof vor allem auch stärker als Ort der Lebenden wahrgenommen werden, der weit über die persönlichen Trauerrituale hinaus identitätsstiftende Bedeutung für unsere Gesellschaft hat. Hervorzuheben ist beispielsweise die historische Dimension der Denkmäler. Der Kulturraum Friedhof bildet zudem den größten Skulpturenpark unserer Städte und ist zugleich Inspirationsfläche für vielfältige Kunstformen. Besonders bedeutsam ist seine soziale Funktion: Der Friedhof erweist sich als Treffpunkt für Familien oder Angehörige und wirkt auch sozialer Vereinsamung von Hinterbliebenen entgegen. Nicht zuletzt zeigt sich dieser Kulturraum über kulturelle und religiöse Unterschiede hinweg als ein Ort der Integration und des Friedens. Nicht zu vergessen ist die Bedeutung der Friedhöfe für den Naturschutz, zum Beispiel auch als Ort der Biodiversität, gerade in Zeiten des Klimawandels.

Grundvoraussetzung für die Ernennung der Friedhofskultur in Deutschland zum immateriellen Kulturerbe war für die UNESCO „die Lebendigkeit der kulturellen Ausdrucksform, die vom menschlichen Wissen und Können getragen, von Generation zu Generation weitervermittelt und stetig neu geschaffen und verändert wird“, wie es die deutsche UNESCO-Kommission auf Ihrer Webseite formuliert. Es geht also nicht darum, das Friedhofswesen in seiner jetzigen Form zu mumifizieren, sondern um deren zeitgerechte Weiterentwicklung.

Initiator der Aktion ist das „Kuratorium Immaterielles Erbe Friedhofskultur“, das sich der Pflege und Weiterentwicklung dieses Kulturerbes verschrieben hat. Umfangreiche Informationen über die Friedhofskultur in Deutschland, die Ernennung zum immateriellen Kulturerbe und deren Bedeutung für unsere Gesellschaft sind auf der der Internetseite des Kuratoriums unter www.kulturerbe-friedhof.de abrufbar. Weitere Informationen zum Südfriedhof und den anderen Friedhöfen in Wiesbaden sind auch auf der Website www.friedhoefe-wiesbaden.de zu finden.

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Telefonzentrale Rathaus:
Bild
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung Friedhofswesen und Abteilungsleiter Christian Kupper mit dem neuen Schild „Immaterielles Erbe Friedhofskultur“ auf dem Südfriedhof.

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