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Stadt veröffentlicht Starkregen-Gefährdungskarten
Kurze, aber sehr kräftige Niederschläge bringen immer die Gefahr von Überflutungen mit sich. Denn bei Starkregen fließen große Wassermassen oberirdisch ab und können manchmal nicht vollständig vom Kanalnetz aufgenommen werden. Vollgelaufene Keller und überschwemmte Straßen sind die Folge. Die Landeshauptstadt Wiesbaden will Betroffenen bessere Möglichkeiten bieten, Gefahren abzuschätzen und hat dafür digitale Karten auf ihrer Internetseite veröffentlicht, in denen gefährdete Bereiche gekennzeichnet sind.
„Das Risiko von Schäden durch Starkregen ist nicht immer auf den ersten Blick erkennbar“, erläutert der Leiter des Umweltamtes, Dr. Klaus Friedrich. „Umso wichtiger ist es, Informationen über mögliche Gefährdungspotenziale öffentlich zugänglich zu machen“. Auf den Karten lassen sich potenzielle Überschwemmungsgebiete aufrufen. Je nach Fragestellung ergeben sich darin Aussagen mit unterschiedlicher Präzisierung, denn gerade beim Abfluss kurzfristig anfallender Wassermassen spielen kleinräumige Hindernisse oft eine große Rolle. „Ein Mäuerchen oder ein verstopfter Gullydeckel kann schon dazu führen, dass das Wasser anders abfließt, als es laut der Geländeformen eigentlich zu erwarten wäre“, so der Leiter des Umweltamtes. Auch landwirtschaftlich genutzte Flächen in den Vororten von Wiesbaden führen häufig zu einem unerwarteten Abfluss und lassen Überflutungen an ganz anderer Stelle entstehen. „Deshalb ist es für Planungen und Maßnahmen immer nötig, auch den konkreten Einzelfall vor Ort zu betrachten.“

Eine erste Orientierung bieten vom Land Hessen bereitgestellte Hinweiskarten, die landesweit großflächig Ortslagen und Gebiete zeigen, die durch Starkregen gefährdet sein können. Für genauere Aussagen vor Ort können so genannte Fließpfadkarten dienen, die anhand der konkreten Geländetopographie im Fünfmeter-Raster Gefährdungsbereiche identifizieren. Das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) erarbeitete im Rahmen des Projekts KLIMPRAX Starkregen solche Fließpfadkarten in Kooperation mit der Hochschule RheinMain. „Ich freue mich sehr, dass das Gebiet der Landeshauptstadt Wiesbaden im Rahmen dieses Projekts für die Erarbeitung solcher Fließpfadkarten ausgewählt wurde und die lokalen Erfahrungen in die landesweite Bearbeitung eingespeist werden konnten“, erklärt Klaus Friedrich.

Für große Flächen der Stadt liegen die Fließpfadkarten vor und können auf der städtischen Internetseite aufgerufen werden. Da sie sich an den Geländeformen orientieren, stößt die Methodik in Bereichen mit fehlender Geländeneigung oder im stark überbauten Innenstadtbereich manchmal an ihre Grenzen. Um diese Lücke zu schließen, plant die Stadt Wiesbaden die Erstellung noch detailliertere Gefahrenkarten. Bereits im vergangenen Jahr hatte das Umweltamt in einem ersten Schritt in den östlichen Vororten auf Basis von Simulationen Gefahrenkarten berechnen lassen. Besonders wichtig war es dabei, auch die Erfahrungen und Ortskenntnisse von Anwohnern einzubeziehen. Auf Basis der Ergebnisse sollen diese Berechnungen in den nächsten Jahren nach und nach auf das gesamte Stadtgebiet ausgeweitet werden. Ziel der Starkregen-Gefahrenkarten ist es potenzielle Eintrittspfade in das Stadtgebiet zu ermitteln und Maßnahmen einzuleiten, um eine bestmögliche Prävention gegenüber der zukünftig noch steigenden Starkregengefahr zu erreichen.

Weitere Informationen zu Starkregen und Fließpfadkarten unter: www.wiesbaden.de/starkregen
www.wiesbaden.de/fliesspfadkarten

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
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