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Pressemitteilung

Pressereferat
Gesundheit, Umwelt & Naturschutz
Wiesbaden ist Hochburg für Gartenschläfer
Gartenschläfer werden in der „Roten Liste“ der gefährdeten Tierarten als „stark gefährdet“ geführt und sind das am stärksten im Bestand zurückgegangene Nagetier Europas. Besonders gute Lebensbedingungen finden Gartenschläfer aber offensichtlich im Stadtgebiet von Wiesbaden.
Dieser Schluss lässt sich zumindest aus den relativ konstanten Beständen dieser Bilche ableiten, die durchaus hohe Ansprüche an Ihren Lebensraum stellen. Welche das genau sind, untersuchen jetzt Forschende der Justus-Liebig-Universität Gießen, die bereits einige Tiere mit Sendern versehen haben, um sie mit Ortungsgeräten verfolgen zu können.

Während der Aktivitäts- und Schlafphasen der Bilche können damit Erkenntnisse über deren Lebensraumbedürfnisse gewonnen werden. Da Gartenschläfer nachtaktive Tiere sind, findet ein Großteil der Sucharbeit in den späten Abendstunden statt. Dabei befindet sich das Untersuchungsgebiet in dem Areal zwischen dem Hauptbahnhof, Theodor-Heuss-Ring, Gleisanlage und der Biebricher Allee.

Ursprünglich war der Gartenschläfer in 26 Ländern Europas verbreitet. Heute gibt es nur noch in fünf EU-Ländern stabile Bestände des kleinen Bilchs. Ein großer Teil des weltweiten Bestandes der Gartenschläfer kommt mittlerweile in Deutschland vor. Deshalb hat Deutschland eine besondere Verantwortung für den Schutz der Schlafmaus. Im Fachjargon des Naturschutzes wird deshalb auch von „Verantwortungsarten“ gesprochen. Aus vielen Regionen werden jedoch Bestandsrückgänge und Untergänge ganzer Populationen gemeldet. Die Ursachen für dieses Verschwinden sind noch unklar. Auch gibt es nur wenig gesicherte Informationen über die Tierart selbst.

Das Ende 2018 gestartete Forschungsprojekt wird durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert. Dabei wirken Forschende mit ehrenamtlichen Naturschützern, interessierten Mitgliedern der Bürgerschaft und Behördenvertretern zusammen. Hauptträger des Projektes sind der BUND, die Justus-Liebig-Universität und die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung.

Das Wiesbadener Umweltamt bittet darum die Sichtung von Gartenschläfern oder auch Siebenschläfern über die Seite www.gartenschlaefer.de/ zu dokumentieren. Die Seite bietet auch ausführliche Beschreibungen zur Bestimmung der Tiere sowie Informationen und Mitwirkungsmöglichkeiten zum Schutz der Gartenschläfer.

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Herausgeber:
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