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Pressemitteilung

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Ältere Menschen, Gesellschaft & Soziales, Gesundheit, Homepage, Veranstaltungen
„Aufeinander zugehen- Leben mit Demenz in Wiesbaden“ ist Jahresthema 2022 des GeReNet.Wi/Forum Demenz
„Aufeinander zugehen – Leben mit Demenz in Wiesbaden“ lautet das aktuelle Jahresthema des Forum Demenz Wiesbaden. Menschen mit Demenz brauchen ein sicheres Umfeld, in dem sie mit ihrem Wunsch nach Selbständigkeit und Teilhabe ernst genommen werden und gleichzeitig die mitmenschliche Unterstützung erfahren, die sie benötigen.
Aufeinander zugehen – von Menschen innerhalb der Generation 60 plus
Enge Kontakte zur offenen Altenarbeit der Stadt Wiesbaden mit den Treffpunkten Aktiv und Seniorentreffs sowie zu den soziokulturellen Angeboten für ältere Menschen hat das Forum Demenz bereits geknüpft. In den nächsten Monaten soll gemeinsam überlegt werden, wie die Angebote gestaltet werden können, so dass sich auch Menschen mit Demenz angesprochen und willkommen fühlen. Und welche Hilfestellungen Menschen mit Demenz vielleicht brauchen, um daran teilzunehmen. Gemeinsame Planungen zu einem Sommerfest oder einer Schifffahrt sind bereits in Arbeit.

Aufeinander zugehen – Tour durch die Wiesbadener Pflegeeinrichtungen
Seit 2012 gab es die Tour als Informations- und Erkundungsangebot für Bürgerinnen und Bürger, die während der Veranstaltungswoche die Pflegeheime und Tageseinrichtungen besuchen und sich über Lebenswelten und Besonderheiten der Einrichtungen vor Ort einen Eindruck machen konnten. Durch Covid-19 war eine Tour in Präsenz in den Jahren 2020 und 2021 nicht möglich. Es konnte jedoch eine „Tour der besonderen Art“ angeboten werden. In einer Broschüre stellten sich die Einrichtungen detailliert vor. In diesem Jahr findet die Tour vom 18. bis 22. Juli wieder in gewohnter Weise statt.

Aufeinander zugehen – Begegnung von jungen und alten Menschen, mit und ohne Demenzerfahrung
Im Rahmen der Aktivwochen rund um den Weltalzheimertag im September soll es wieder ansprechende Angebote zur Bewegung, Aktivierung und Begegnung geben. Hier sollen Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen die Möglichkeit haben, gemeinsam im geschützten Rahmen Neues auszuprobieren und die Netzwerkpartner des Forum Demenz kennenzulernen. Aber auch alle anderen Menschen sollen auf ansprechende Weise Informationen zum Thema Demenz erhalten.

Aufeinander zugehen – Leben im Alter in Wiesbaden - Fachtagung
Die vom GeReNet.Wi/Forum Demenz organisierte Fachtagung wird sich in diesem Jahr mit den Themen Einsamkeit und Isolation im Alter beschäftigen. Neben theoretischen Informationen zur Entstehung sowie den medizinischen und psychischen Auswirkungen von Einsamkeit sollen praktische Beispiele und Angebote aus Wiesbaden vorgestellt werden, wie Wege aus der Isolation gelingen können. Die Fachtagung ist für den 7. September im Roncallisaal Wiesbaden als Präsenzveranstaltung geplant. Stefan Schröder, ehemaliger Chefredakteur VRM, konnte erneut für die Tagungs-Moderation gewonnen werden. Professor Dr. Andreas Kruse, Mitglied des Deutschen Ethikrats und Leiter des Instituts für Gerontologie in Heidelberg hat ebenfalls einen Vortrag zugesagt.

Aufeinander zugehen – das steht 2022 im Mittelpunkt, damit (frei nach van Gogh) „das große Feuer, das in der Seele der einzelnen Menschen brennt, viele andere wärmt“.

Weitere Informationen gibt es Im Internet unter: www.forum-demenz-wiesbaden.de.
Für Fragen zum Jahresthema und zu den Veranstaltungen steht auch die Geschäftsstelle des GeReNet.Wi/Forum Demenz Wiesbaden im Amt für Soziale Arbeit zur Verfügung. Sie ist erreichbar unter forum.demenz@wiesbaden.de. Alle Programme und Broschüren sind über die Internetseite des Forum Demenz und als Druckausgabe erhältlich.

Inhaltlicher Hintergrund:
Frau M. will in die Innenstadt fahren. Sie steigt in den Bus, will eine Fahrkarte kaufen. Es dauert bis sie versteht, was der Busfahrer von ihr will. Und wo ist bloß ihr Portemonnaie? Hinter ihr wird die Schlange immer länger. Einige Menschen murren schon, wollen endlich einsteigen. Erst nach einer ganzen Weile findet sie ihre Geldbörse. Zum Glück ist ihr der Busfahrer beim Abzählen des passenden Betrags behilflich. Sie ist erleichtert, als sie endlich auf einem freien Sitz Platz nimmt.

Menschen mit Demenz erkennt man nicht auf Anhieb. Sie erleben im Alltag aber immer wieder, dass sie die Anforderung der Gesellschaft nicht mehr im selben Maß erfüllen können wie früher. Das verunsichert. Oft ziehen sich Menschen mit Demenz daher aus ihrem bisherigen Leben und aus ihrem Freundeskreis zurück. Sie haben Sorge anzuecken, komisch aufzufallen. Da erscheint es sicherer zu Hause zu bleiben. Auch für viele nahe Angehörige ist die Diagnose Demenz herausfordernd. Wie sollen sie mit „peinlichen“ Situationen in der Öffentlichkeit umgehen? Viele ehemals gute Freunde und Bekannte fühlen sich unsicher, wenn sie von der Demenzerkrankung erfahren. Sie haben Angst etwas Falsches zu tun oder zu sagen. Dies alles führt in der Folge nicht selten zu einem Rückzug von Menschen mit Demenz und einer zunehmenden gesellschaftlichen Isolierung.

Mehr Wissen in der Gesellschaft über die Erkrankung Demenz und ihre Auswirkungen würde den Betroffenen den Alltag vielfach erleichtern. Frau M. würde vielleicht mit weniger Hemmungen in den Bus steigen und auch Angehörigen würde es Möglichkeiten eröffnen, offener über die Erkrankung zu sprechen.

Daher wollen die 40 Netzwerkpartner des Forum Demenz Wiesbaden in diesem Jahr mit verschiedenen Aktionen und Angeboten einen Gegenpol schaffen - gegen Ausgrenzung und Vereinsamung für mehr Teilhabe und gemeinsames Erleben. Aufeinander zugehen – das bedeutet für die Netzwerkpartner freundliche, zugewandte Gesichter, offene Arme, Akzeptanz und Offenheit für die andere Lebenswelt von Menschen mit Demenz, Kommunikation auf Augenhöhe und Wertschätzung.

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Telefonzentrale Rathaus:

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