Kinder der Kita „Die Zwerge e. V.“ und Jugendliche aus dem Kinder- und Beratungszentrum Sauerland (KBS) gestalteten unter der künstlerischen Leitung von Monika Hubbl-Moussa Flächen, die sich mit zentralen Kinderrechten auseinandersetzen. Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher eröffnete den Ort und sprach mit den beteiligten Kindern und Jugendlichen über ihre Werke, Themen und Motive.

Die Kinder der Kita setzten sich mit dem Recht auf Spiel, Freizeit und Erholung auseinander und entwarfen Zaunelemente im Stil Friedensreich Hundertwassers. Parallel entwickelten zehn Jugendliche zwischen neun und sechzehn Jahren Gestaltungsideen für den Container der Beschäftigungsinitiative am KBS. Sie wählten Rechte aus, die ihnen besonders wichtig sind, und setzten diese großflächig künstlerisch um. Die benötigten Flächen stellte das KBS zur Verfügung. Finanziert wurde das Projekt über den Fonds „Kunst vor Ort“ der Abteilung Jugendarbeit im Amt für Soziale Arbeit. Eine Informationstafel zur Erläuterung des Projekts soll in Kürze ergänzt werden.

Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher betonte bei der Eröffnung: „Kinderrechte dürfen kein abstraktes Versprechen bleiben – sie müssen dort sichtbar werden, wo Kinder leben, lernen und spielen. Für mich bedeutet das, als Stadt Verantwortung zu übernehmen: Wir schaffen Räume, in denen Kinder ihre Rechte nicht nur kennen, sondern aktiv mitgestalten können, was sie brauchen und was sie stärkt. Kinder haben ein Recht auf Mitbestimmung, auf Schutz, auf Förderung – das sind keine Zusatzleistungen, sondern Grundpfeiler einer gerechten Gesellschaft. Für Wiesbaden heißt das: Wir nehmen Kinder ernst, hören ihnen zu und geben ihnen den Platz, den sie verdienen – auch im Stadtbild.“

Die UN-Kinderrechtskonvention wurde 1989 verabschiedet und 1992 von Deutschland ratifiziert. Sie verpflichtet Regierungen weltweit, Kinder vor Benachteiligung und Ausbeutung zu schützen und ihnen Beteiligung und Förderung zu ermöglichen. Mit der Aufnahme der Kinderrechte in die Hessische Landesverfassung im Jahr 2018 wurde diese Verantwortung auch auf Landesebene verbindlich gestärkt.

Wiesbaden gehört zu den Städten, die sich früh zur Umsetzung der Konvention bekannt haben. Bereits 1999 initiierte das Amt für Soziale Arbeit in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kinderschutzbund erste Maßnahmen, 2000 folgte ein kommunales Abkommen zur Umsetzung der Kinderrechte. Seither sind Beteiligung, Schutz und Förderung von Kindern fester Bestandteil der kommunalen Arbeit – sowohl in pädagogischen Konzepten als auch im Stadtbild.

Ein zentrales Ziel ist es, Kinderrechte dauerhaft im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Bereits 2004 entstand in der Adolfsallee ein von Kindern entworfenes Denkmal gemeinsam mit dem Künstler Alexander Lihl. Zum 30-jährigen Jubiläum der Kinderrechtskonvention wurde der Ort offiziell in „Platz der Kinderrechte“ umbenannt..

Daraus entwickelte sich das stadtweite Vorhaben „Kinderrechte sichtbar machen“, mit dem dauerhaft und temporär gestaltete Orte entstehen – gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen. Ziel ist eine „Wiesbadener Landkarte der Kinderrechte“, die kontinuierlich wächst. Realisierte Orte finden sich unter anderem am Stadtteilzentrum Schelmengraben, am Wallufer Platz und auf dem Platz der Kinderrechte. Der neue Ort im Sauerland reiht sich in dieses Netzwerk ein und macht Kinderrechte im Alltag erneut konkret erfahrbar.

Ein fester Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit zu Kinderrechten ist zudem das jährlich stattfindende Kinder- und Familienfest zum Weltkindertag, das in diesem Jahr am Sonntag, 21. September, auf dem Schlossplatz vor dem Rathaus stattfindet. Dort stehen die Rechte von Kindern im Mittelpunkt – mit Mitmachaktionen, Informationsständen und Beteiligungsangeboten.

Weitere Informationen zu Kinderrechten in Wiesbaden sind unter  www.wiesbaden.de/leben-in-wiesbaden/gesellschaft-soziales/kinder/kinderrechte/kinderrechte-oberseite (Öffnet in einem neuen Tab) zu finden.

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