Reduzierung von Treibhausgasemission: Neubau von zwölf Gasbrunnen auf Deponie
Zur Optimierung der Gaserfassung auf der Deponie Dyckerhoffbruch bauen die Entsorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (ELW) zwölf Vertikalgasbrunnen. Treibhausgasemissionen werden dadurch reduziert.
„Auf der Deponie steckt ein riesiges Einsparpotenzial: rund 600.000 Tonnen CO2-Äquivalent in den nächsten Jahrzehnten“, sagt Andreas Brosi, ELW-Abteilungsleiter Technik, Planung und Kontrolle. „Damit man eine Größenordnung kriegt: Jeder Bundesbürgern hat einen jährlichen Fußabdruck von 10 bis 11 Tonnen.“
Die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist ein wichtiges Ziel, um das Klima zu schützen. Deponien setzen Gase (Methan und Kohlendioxid) frei, die durch den mikrobiellen Abbau organischer Stoffe im Abfall entstehen. Ein wesentlicher Teil davon wird auf der Deponie Dyckerhoffbruch seit vielen Jahren mittels Gaserfassung abgesaugt und für die Erzeugung von Strom und Wärme genutzt.
Nun werden insgesamt zwölf Vertikalgasbrunnen neu gebaut. Auf dem Deponieabschnitt I (DA I) werden vier Gasbrunnen mit einer geplanten Tiefe zwischen 20 bis 37 Metern gebohrt. Weitere acht Gasbrunnen werden auf dem Deponieabschnitt III (DA III) mit einer maximalen Tiefe von 20 Metern gebohrt.
Bisher wird anfallendes Deponiegas aus dem Deponieabschnitt I über 49 Vertikalgasbrunnen und im Deponieabschnitt III über 21 horizontale Gasdrainagen und 18 vertikale Gasbrunnen abgesaugt.
Im Rahmen einer Potentialstudie im Jahr 2022 zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen wurden Untersuchungen des Gashaushaltes sowie des Deponiegaspotenzials für den Deponieabschnitt DA I und DA III durchgeführt. Das Ergebnis zeigt, dass durch eine Optimierung der Gaserfassung (Verbesserung des Gaserfassungsgrades) und daraus resultierend eine verbesserte Besaugung des Deponiekörpers das Deponiegas besser gefasst und die Restorganik ideal umgesetzt werden kann.
Von Anfang Juli bis Ende 2025 werden zwölf neue Vertikalgasbrunnen gebaut. Insgesamt kann durch die Maßnahme für beide Deponieabschnitte ein Treibhausgas-Einsparpotential von etwa 600.000 Tonnen CO2-Äquivalent erreicht werden. Im DA I kann durch das Neubohren von vier Vertikalgasbrunnen, der Neuverlegung einzelner Gasabsaugleitungen als auch Optimierungsarbeiten der Gaserfassungsgrad deutlich verbessert werden. Es wurde ein Treibhausgas-Einsparpotenzial von etwa 100.000 Tonnen CO2-Äquivalent ermittelt. Das entspricht etwa 80 Prozent des gesamten Emissionspotenzials auf diesem Deponieabschnitt.
Im DA III kann durch das Neubohren von acht Vertikalgasbrunnen, der Neuverlegung einzelner Gasabsaugleitungen als auch Optimierungsarbeiten der Gaserfassungsgrad deutlich verbessert werden. Es wurde ein Treibhausgas-Einsparpotenzial von etwa 500.000 Tonnen CO2-Äquivalent ermittelt. Das entspricht etwa 80 Prozent des gesamten Emissionspotenzials auf diesem Deponieabschnitt.
Im Juni 2025 wurde bereits mit den vorbereitenden Arbeiten (Erstellung der Baustraßen und Standflächen) zur Brunnenbohrung begonnen. Anfang Juli 2025 sind die ersten vier Brunnenbohrungen auf dem DA I geplant. Anschließend werden die acht Brunnenbohrungen auf dem DA III durchgeführt. Bis Ende 2025 soll die Maßnahme abgeschlossen sein. Die Investitionskosten belaufen sich für den DA I auf rund 635.000 Euro und für den DA III auf rund 1.185.000 Euro.
Die Optimierungsmaßnahmen am Gaserfassungssystem werden durch Zuwendung von dreißig Prozent der Baukosten aus dem Klima- und Transformationsfonds über den Projektträger „Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG)“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.
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