Wappen
Das Kasteler Wappen ist in seiner langen Geschichte mehrfach in seiner Darstellung oder Farbe Veränderungen unterworfen gewesen. Aus dem Jahre 1508 stammt das erste bekannte Siegel von Kastel, welches den Kirchenpatron St. Georg als Drachentöter zeigt.
Im 17. Jahrhundert trat als neue Siegeldarstellung erstmals die Muschel, allerdings noch mit dem Mainzer Rad, auf.
Aus Überlieferungen ergibt sich, dass der ehemalige Architekt und Bürgermeister Heinrich Löffelholz wenige Jahre vor der Eingemeindung zu Mainz ein Wappen entworfen haben soll, welches eine siebenrippige Muschel auf blauem Schild zeigt. In dieser Ausführung wurde das Wappen bei der Eingemeindung nach Mainz im Jahr 1908 am Rathaus in Kastel gezeigt. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich bei dem wiedererwachenden Kasteler Vereinsleben dieses Gemeindewappen durchgesetzt.
Die Symbolik der Muschel ist auf eine Jakobsbruderschaft zurückzuführen. Diese begüterte Bruderschaft nimmt sich seit mehr als 1000 Jahren den Armen an. Die Muschel ist Erkennungszeichen der Pilger der für ganz Europa bedeutendsten Wallfahrt zum Grab des heiligen Apostels Jakobus in Santiago de Compostela (Spanien). Sie diente als Wegweiser und kennzeichnete Pilgerherbergen, wie sie etwa in Kastel zu finden waren, wo die große Pilgerstraße vom Osten auf den Rhein traf.