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Asklepios Paulinen Klinik beteiligt sich an Soforthilfe nach Vergewaltigung

Die Asklepios Paulinen Klinik ist seit Freitag, 4. Juli, Teil des Projekts „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ des Frauennotrufs Frankfurt.

85 Prozent der Betroffenen von Vergewaltigung kennen den Täter – häufig geschieht die Tat im eigenen Zuhause oder am Arbeitsplatz. Das macht es den Betroffenen besonders schwer, sofort Anzeige zu erstatten. Und genau hier setzt das Projekt „Medizinische Soforthilfe nach Vergewaltigung“ an: Spurensicherung in teilnehmenden Kliniken - auch ohne vorherige Anzeige. So erhalten Betroffene Zeit und Raum für eine Beratung und eine informierte Entscheidung. 

Die Kosten für die zur Spurensicherung erforderlichen forensischen Kits, für den Transport und die anschließende gerichtssichere Lagerung im Institut für Rechtsmedizin in Frankfurt werden vom Kommunalen Frauenreferat übernommen.

„Die Asklepios Paulinen Klinik leistet hier einen aktiven Beitrag zum Schutz und zur Unterstützung von Betroffenen sexualisierter Gewalt. Die anonyme Spurensicherung ist ein essenzieller Baustein, um den Zugang zur medizinischen Versorgung niedrigschwellig und unabhängig von einer Anzeige zu ermöglichen“, erklärt Bürgermeisterin Christiane Hinninger.

Ein großer Schritt im Sinne des Opferschutzes ist, dass seit Dienstag, 1. Juli, die vertrauliche Spurensicherung in Hessen als Kassenleistung gilt. Das bedeutet, dass Betroffene die medizinische Spurensicherung ab sofort nicht mehr selbst finanzieren müssen. Die Regelung basiert auf langjährigem Einsatz vieler Beteiligter. Eine zentrale Rolle am Verhandlungstisch kam hierbei dem Präsidenten des Berufsverbandes für Frauenärzte und in Wiesbaden niedergelassener Gynäkologe Dr. Klaus Doubek zu, der die neue Regelung für das ganze Bundesgebiet erfolgreich mitrealisiert hat. Noch sind die konkreten Details der Umsetzung durch die gesetzlichen Krankenkassen in vielen Punkten offen. Für die Übergangszeit wird die Landeshauptstadt Wiesbaden auch für Betroffene des Rheingau-Taunus-Kreises wie gewohnt für eine verlässliche und professionelle Abwicklung sorgen – damit diese wie bisher geschützt und umfassend versorgt werden.

Das niederschwellige Modellprojekt wurde 2016 vom Kommunalen Frauenreferat Wiesbaden auf Initiative des Stadtparlaments und in Kooperation mit dem Frauennotruf Frankfurt ins Leben gerufen und zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2016 gestartet. Während der dreijährigen Pilotphase wurde die anonyme Spurensicherung in allen Wiesbadener Akutkrankenhäusern angeboten. Seit 2020 wurde das Angebot zentral an der Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken fortgeführt, in der auch üblicherweise die polizeiliche forensische Befunderhebung erfolgt.

„Dass nun die Asklepios Paulinen Klinik wieder aktiv am Projekt mitwirkt und damit das medizinische Versorgungsangebot für Betroffene in Wiesbaden weiter ausbaut, können wir nur unterstützen. Der Opferschutz hat für uns absolute Priorität“, betont Bürgermeisterin Hinninger, die als Dezernentin auch für die Gleichstellung zuständig ist.

Antonia von Stauffenberg, Geschäftsführerin der Asklepios Paulinen Klinik ergänzt: „Die erneute Beteiligung unserer Klinik, die in der Innenstadt Wiesbaden angesiedelt ist, bedeutet einen wichtigen Schritt für eine flächendeckendere Versorgung, überall in Wiesbaden. Wir sind sehr froh, dass wir dank des Engagements unserer Ärzteschaft und des Teams der Gynäkologie und Geburtshilfe nun wieder aktiv am Modellprojekt beteiligt sind.“

Dr. Christopher Wolf, Chefarzt Gynäkologie und Geburtshilfe berichtet aus der Praxis: „Wir erleben immer wieder, dass Betroffene nach einer Vergewaltigung unter Schock stehen und nicht sofort zur Polizei gehen. Durch die anonyme Spurensicherung können sie sich das in Ruhe überlegen und sich umfassend dazu beraten lassen. Die Tatspuren werden für den Fall einer Anzeige auf alle Fälle gesichert.“

Das Angebot wird sowohl für die Landeshauptstadt Wiesbaden wie auch für den Rheingau Taunus Kreis von der Kommunalen Frauenbeauftragten Saskia Veit-Prang verantwortet und in Kooperation mit der Fachberatungsstelle Wildwasser Wiesbaden, Verein gegen sexuellen Missbrauch, dem Polizeipräsidium Westhessen, dem Berufsverband der Frauenärzte sowie Wiesbadener Ärztinnen und Ärzten durchgeführt. 

Die Stadt bedankt sich bei Dr. Daniela Wunderlich, die das Projekt seit der Planungsphase fachlich begleitet und die städtische Projektleitung unterstützt. Sie steht stellvertretend für alle Gynäkologinnen und Gynäkologen, die in den Modellregionen die Nachsorge für ihre Patientinnen leisten.

Die Kosten des Angebots tragen die Landeshauptstadt Wiesbaden beziehungsweise der Rheingau Taunus Kreis. Weitere Informationen sind unter www.wiesbaden-gewaltfrei.de (Öffnet in einem neuen Tab) und www.soforthilfe-nach-vergewaltigung.de (Öffnet in einem neuen Tab) zu finden.


Herausgeber dieser Pressemitteilung ist das Pressereferat der Landeshauptstadt Wiesbaden, Schlossplatz 6, 65183 Wiesbaden, pressereferatwiesbadende. Bürgerinnen und Bürger können sich bei Fragen an das zuständige Dezernat, Amt oder die Telefonzentrale des Rathauses wenden.  

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