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Comunicati stampa

Inklusive Jugendbegegnungen: Netzwerktreffen in Wiesbaden sendet starkes Signal

Wie können internationale Jugendbegegnungen so gestaltet werden, dass wirklich alle jungen Menschen teilnehmen können – auch mit Einschränkungen oder Assistenzbedarf? Dieser Frage widmete sich das Netzwerktreffen „Reisen inklusive“, das am Donnerstag, 8. Mai, in der Jugendherberge Wiesbaden stattfand.

Rund 60 Fachkräfte, Engagierte, Vertreterinnen und Vertreter der Behindertenhilfe, der Stadtgesellschaft und der Lokalpolitik folgten der Einladung der Fachstelle Wiesbaden International im Amt für Soziale Arbeit – mit einem gemeinsamen Ziel: internationale Jugendarbeit barrierefrei und inklusiv weiterzuentwickeln. 

Das Treffen fand an einem bedeutenden Tag statt – dem 80. Jahrestag der Befreiung vom Nationalsozialismus – und unterstrich die Bedeutung internationaler Jugendbegegnungen als politische Bildung und gelebte Demokratie. Nur drei Tage zuvor hatte die Stadt Wiesbaden gemeinsam mit Interessenvertretungen einen eigenen Aktionstag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen veranstaltet. Vor diesem Hintergrund erhielt das Treffen besondere Relevanz – als klares Zeichen für Teilhabe, Vielfalt und Zusammenhalt. 

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen Menschen, die aus eigener Erfahrung berichten konnten. Im Perspektivendialog erzählten Tim, Brigitte, Helle und Chantal von positiven Erlebnissen bei internationalen Begegnungen und von den Herausforderungen, die jungen Menschen mit Beeinträchtigung dabei begegnen. Ihr Appell: zuhören, fragen, gemeinsam Lösungen finden. Die Gesprächsrunde wurde moderiert von Tom Schwarze, Schirmherr von Wiesbaden International. 

Den fachlichen Input lieferte Ulrike Werner von der Bundesfachstelle Internationale Jugendarbeit (IJAB), die mit dem Projekt „Vision Inclusion“ ein praxisnahes Online-Tool zur inklusiven Gestaltung von Austauschformaten entwickelt hat. In sechs praxisorientierten Workshops konnten die Teilnehmenden anschließend eigene Erfahrungen reflektieren und neue Impulse für die Arbeit mit jungen Menschen mit und ohne Behinderung gewinnen. 

„Inklusive internationale Jugendarbeit ist kein Luxus, sondern ein Gebot der Gerechtigkeit“, sagte Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher in ihrem Grußwort. „Alle jungen Menschen – unabhängig von ihren individuellen Voraussetzungen – haben das Recht, Europa zu erleben, sich auszutauschen und ihre Perspektiven einzubringen. Als Sozialdezernentin setze ich mich dafür ein, dass wir unsere Angebote konsequent öffnen, Barrieren abbauen und gemeinsam Strukturen schaffen, die eine gerechte, vielfältige Gesellschaft ermöglichen.“ 

Dass dieser Weg bereits beschritten wird, zeigt ein Blick auf die vergangenen Monate: Seit Ende 2024 konnten rund 500 Wiesbadener Jugendliche an internationalen Begegnungen und Bildungsreisen teilnehmen – unter anderem in Spanien, Griechenland, Frankreich, Georgien, Österreich, Bulgarien und Belgien. Auch inklusive Jugendbegegnungen sind in Vorbereitung. Die Fachstelle hat die entsprechenden Mittel bereits eingeplant. Trotz bundesweiter Kürzungen konnte Wiesbaden erneut Fördermittel aus dem Erasmus+-Programm sichern – ein wichtiges Signal für Kontinuität und Qualität. 

Auch auf Landesebene engagiert sich Wiesbaden aktiv: Gemeinsam mit Städten wie Frankfurt und Kelkheim beteiligt sich die Fachstelle an der neuen Arbeitsgruppe „Internationale Jugendarbeit“ in der Landesarbeitsgemeinschaft Offene Kinder- und Jugendarbeit. Ziel ist es, erfolgreiche Ansätze zu verstetigen und landesweit weiterzuentwickeln. 

Das Netzwerktreffen „Reisen inklusive“ hat deutlich gemacht: Inklusion ist keine abstrakte Forderung, sondern gelebte Praxis – wenn die richtigen Menschen zusammenkommen, voneinander lernen und gemeinsam handeln. Wiesbaden geht diesen Weg entschlossen weiter – für mehr Teilhabe, mehr Chancengerechtigkeit und eine Jugendarbeit, die alle im Blick hat. 

Weitere Informationen: www.wiesbaden-international.de
Amt für Soziale Arbeit – Abteilung Jugendarbeit wi&you, Telefon (0611) 315467, E-Mail bildenundbeteiligenwiesbadende

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Bilder

Grußwort
„Inklusive internationale Jugendarbeit ist kein Luxus, sondern ein Gebot der Gerechtigkeit“, sagte Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher.

Herausgeber dieser Pressemitteilung ist das Pressereferat der Landeshauptstadt Wiesbaden, Schlossplatz 6, 65183 Wiesbaden, pressereferatwiesbadende. Bürgerinnen und Bürger können sich bei Fragen unter der 0611 310 an die Telefonzentrale des Rathauses wenden.

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