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Erbenheimer Warte

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Zum Schutz seines rechtsrheinischen Territoriums mit den Dörfern Kastel, Kostheim, Hochheim und Flörsheim ließ der Mainzer Erzbischof und Kurfürst Berthold von Henneberg (1441/42–1504) ab 1484 die Landwehr (Landgraben und Gebück) erweitern. Die Erbenheimer Warte, einer der vier neuen Beobachtungs- und Signaltürme der Befestigung, entstand um 1497; sie befindet sich in der Gemarkung Kastel in der Nähe von Fort Biehler. Weitere Warten, die nicht mehr erhalten sind, standen am heutigen Biebricher Ostbahnhof, an der Kreuzung Hochheim/Delkenheim und in Flörsheim.

Mit der Eingliederung der rechtsrheinischen Kurmainzer Dörfer in das nassauische Fürstentum im Jahr 1803 verlor die Landwehr ihren Sinn. Die Gräben wurden zum Großteil eingeebnet, die Hecken abgeholzt, die Warten dem Verfall preisgegeben.

1999 wurde der Innenraum der Erbenheimer Warte wieder mit Holztreppen und Stockwerken versehen und in den Folgejahren auf Initiative der Freunde des Erbenheimer Wartturms in der Gesellschaft für Heimatgeschichte Kastel e.V. weiter grundlegend restauriert. 2007 erfolgte die dritte Grundsanierung mit umfangreichen Außenreparaturen; 2012 wurde weiterer Sanierungsbedarf festgestellt.

Die Erbenheimer Warte dient als Veranstaltungsort für Kunstausstellungen sowie für Musik- und Gesangsdarbietungen im Advent.

Erbenheimer Warte, 1970 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F000-19239, Hans A. Scheffler
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