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Evangelische Kirche Naurod

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Die Evangelische Kirche Naurod wurde nach den Plänen von Johann Jakob Bager dem Älteren 1727–30 errichtet. Um auf dem feuchten Boden im Ortszentrum bauen zu können, musste zuerst ein Pfahlrost aus rund 250 Eichenstämmen in den Boden getrieben werden, auf den die Kirche bis heute gegründet ist. Am 20.08.1730 wurde die Evangelische Kirche Naurod eingeweiht.

Der oktogonale Zentralbau mit hohem geschweiftem Kuppeldach und Zwiebellaterne wirkt von außen fast rund, da die gekuppelten, die Rundbogenfenster flankierenden Pilaster der Fassade so platziert sind, dass die Kanten des Achtecks nicht betont werden.

Die Evangelische Kirche Naurod bietet ca. 350 Personen Platz. Der Innenraum, den man durch ein rundbogiges Portal betritt, wird durch eine umlaufende Empore bestimmt. Eine ursprünglich ausgemalte, flache Holzkuppel schließt den Raum ab. Man erkennt, dass es sich um ein typisches Beispiel einer protestantischen Predigtkirche handelt, in der die Wortverkündigung im Mittelpunkt steht. Dem Eingang gegenüber steht der Altar, aus schwarzem, von weißen Adern durchzogenem Nassauer Marmor geschaffen. Hinter diesem sind Kanzel und Orgel übereinander angeordnet. Letztere stammt von dem Orgelbauer Gottfried Weißhaupt aus Idstein, erfuhr jedoch zahlreiche Umbauten.

Mit diesem Gebäude besitzt Naurod einen kunsthistorisch bedeutenden barocken Kirchenbau, der weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt ist.

Literatur

Becht, Alwin: Aus der Geschichte der Nauroder Kirche. In: 650 Jahre Naurod [S. 49–55].

Müller; Kopp, 650 Jahre Naurod [S. 12 f.].

Wilhelm: Festschrift zur Zweihundertjahrfeier der Kirche zu Naurod 1730/1930, Wiesbaden 1930.

Innenansicht der Evangelischen Kirche Naurod, 1980 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F001-2836, Urheber: Joachim B. Weber
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