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Weber, Vincent

Weber, Vincent

Maler, Grafiker, Kunstpädagoge

geboren: 16.11.1902 in Montjoie (ab 1918 Monschau)

gestorben: 06.03.1990 in Frankfurt am Main


Artikel

Weber erhielt seine Ausbildung 1920–23 bei Johannes Itten, Paul Klee, Lyonel Feininger und Wassily Kandinsky am Staatlichen Bauhaus in Weimar. 1924 wurde er Meisterschüler von Adolf Hoelzel in Stuttgart und 1929/30 dessen Assistent. 1923 zog es Weber zum ersten Mal nach Rom, wo er die Bekanntschaft mit Künstlerkollegen des Matisse-Kreises aus Berlin, Düsseldorf und Paris machte. Er war Mitglied der Novembergruppe und der Rheinischen Sezession. 1931 erhielt er ein Stipendium für eine Ostasienreise, während der er in der Tsing-Hua-Universität in Peking seine Aquarelle ausstellte.

Nachdem die Nationalsozialisten seine Bilder aus der Kunsthalle Düsseldorf entfernt hatten, suchte er 1934 einen Ausweg in der »Werkschule für gestaltende Arbeit« in Stettin. Als die Schikanen zunahmen, trat er eine Gastprofessur in Rom an. Der Kriegsdienst als Militärdolmetscher verstrickte ihn in die Zeitläufte. Amerikanischer Gefangenschaft entkam er zu Fuß vom Gardasee nach Rom, wo er der Sektion für Christlicher Kunst an der Akademie San Paolo fuori le Mura bis 1952 vorstand. Er bewarb sich um die Leitung der Abteilung für Malerei an der Werkkunstschule Wiesbaden, deren Direktor er von 1954–65 war.

Unter seiner Ägide erreichte dieses Institut eine singuläre Reputation. Schon in den 1920er-Jahren hat ihn als Künstler das mediterrane Licht mit seinen leuchtenden Farben inspiriert. Die idealisierte Landschaft intonierte er variantenreich in Dur- und Moll-Tönen. Um die rhythmisierenden Farbfelder legte er Konturen: Diese Bänderung, die auf die Bleirutenneinfassung bei Glasfenstern zurückgeht (eines von Webers Mosaiken befindet sich in der Frauensteiner Trauerhalle), verbindet und trennt die Valeurs und assoziiert kristallinen Formenreichtum. Weber setzte die durch die farbigen Scherenschnitte von Henri Matisse einst beeinflusste Serie seiner Collagen fort. Ebenso schuf er Ölpastelle, die auf neuen Reiseerlebnissen basierten, mit Verve bis ins hohe Alter.

Literatur

Hildebrand, Alexander: Das Portrait: Vincent Weber. In: Wiesbaden international 4/1977 [S. 33–39].

Weber, Vincent: Zauberteppich, Weimar 2002.

Ausstellungskatalog Vincent Weber, Kunstgeschichtliches Institut der Universität Mainz, Mainz 1965.

Vincent Weber, 1977 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F001-2777, Urheber: Joachim B. Weber
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