„Mini Wiesbaden“: Wenn Kinder Demokratie gestalten
Mit voller Energie und großem Ideenreichtum haben rund 120 Kinder im Alter von 10 bis 14 Jahren in der ersten Osterferienwoche ihre eigene Stadt zum Leben erweckt – „Mini Wiesbaden“. Im Stadtteilzentrum Schelmengraben ist nach fünf Jahren Pause wieder eine lebendige, demokratisch organisierte Kinderspielstadt entstanden, in der alles dazugehört: Verwaltung, Medien, Handwerk, Kultur, Arbeit, Geld und Politik.
Im Zentrum von „Mini Wiesbaden“ steht das Prinzip der Mitbestimmung. Die jungen Bürgerinnen und Bürger wählen eine eigene Interessenvertretung, diskutieren aktuelle Themen und treffen Entscheidungen, die den Stadtalltag beeinflussen. In täglichen Bürger – und Bürgerinnenversammlungen wird verhandelt, abgestimmt und reflektiert – und am Ende des Tages präsentieren die Kinder die Ergebnisse aus ihren Arbeitsbereichen: Nachrichtensendungen, Artikel im Mini-Kurier, künstlerische Werke oder Entwicklungen aus der Auftragswerkstatt.
Durch die Wahl eines Stadtparlaments und die gelebte demokratische Praxis erfahren die Teilnehmenden, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen und wie wichtig Beteiligung für eine funktionierende Gemeinschaft ist. Dabei lernen sie spielerisch die Abläufe von Politik, Verwaltung und Wirtschaft kennen – etwa durch ihre Arbeit in der Bank, der Arbeitsagentur, im TV-Studio oder im Rathaus. Verdient wird in der eigens geschaffenen Währung „Mini-Europäer“, der im Kiosk, Kaufhaus oder Beauty-Salon wieder ausgegeben werden kann.
Sozialdezernentin Dr. Patricia Becher ließ sich das bunte Stadtleben nicht entgehen und besuchte Mini Wiesbaden mit einem offiziellen Besuchervisum. Begleitet von zwei jugendlichen Stadtführern erhielt sie Einblicke in die vielfältigen Arbeitsbereiche, sprach vor versammelter Bürgerschaft Grußworte, trug sich ins Goldene Buch ein und stand den Reporterinnen von „Mini-News“ und dem „Mini-Kurier“ Rede und Antwort. Ihr Fazit: „‘Mini Wiesbaden‘ ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Demokratie erlebbar wird – nicht im Schulbuch, sondern in der Praxis. Die Kinder gestalten ihre Stadt mit Kreativität, Verantwortungsgefühl und einem beeindruckenden Gemeinschaftssinn. Genau das brauchen wir in unserer Gesellschaft: junge Menschen, die früh erfahren, dass ihre Stimme zählt und dass Beteiligung etwas bewirkt. Dieser Erfolg zeigt, wie stark Kinder sind – und wie sehr sie unsere gemeinsame Zukunft mitgestalten wollen.“
Organisiert wird „Mini Wiesbaden“ vom Ferienprogramm „wi&you Schöne Ferien“ in Kooperation mit den Stadtteilzentren Gräselberg, Klarenthal und Schelmengraben, dem Jugendzentrum Georg-Buch-Haus, der Mobilen Jugendarbeit in den östlichen Vororten sowie dem Sachgebiet „Bilden, Beteiligen, Kinder- und Jugendkultur“ der Abteilung Jugendarbeit im Amt für Soziale Arbeit. Rund 35 Mitarbeitende der Abteilung Jugendarbeit begleiten die Kinder durch die Woche.
„Mini Wiesbaden“ ist ein Ort, an dem Kinderrechte – insbesondere das Recht auf Beteiligung – mit Leben gefüllt werden. Ein Ort, der Selbstbewusstsein stärkt, soziale Kompetenzen fördert und Mut macht, sich auch später aktiv in die Gesellschaft einzubringen. Eine Spielstadt – und zugleich ein starkes Modell für gelebte Demokratie.
Wer Mini Wiesbaden verpasst hat, darf sich freuen: Die Fortsetzung ist bereits für das kommende Jahr geplant.
Und wer noch ein spannendes Programm für die Sommerferien sucht: Ab Montag, 28. April, ist das neue Sommerferienprogramm von „wi&you Schöne Ferien“ online unter www.wiesbaden-ferienprogramm.de (Öffnet in einem neuen Tab).
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Bilder
Herausgeber dieser Pressemitteilung ist das Pressereferat der Landeshauptstadt Wiesbaden, Schlossplatz 6, 65183 Wiesbaden, pressereferatwiesbadende. Bürgerinnen und Bürger können sich bei Fragen unter der 0611 310 an die Telefonzentrale des Rathauses wenden.