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Lärmschutz mit Tempo 40 und 30

Konzept "Tempo 30/40 und Lärmschutz: Wiesbaden entlastet 17.000 Innenstadt-Bewohnerinnen und -Bewohner mit Tempo 40 und Tempo 30.

Die Landeshauptstadt Wiesbaden hat ein Konzept "Tempo 30/40" zur Entlastung der Bevölkerung und der Gäste der Innenstadt von Verkehrslärm vorgelegt. Dieses basiert auf dem Lärmaktionsplan der hessischen Landesregierung für Wiesbaden sowie auf detaillierten Lärmberechnungen des Umweltamtes. Die Lärmberechnungen wurden mit dem standardisierten ODEN-Verfahren für jedes einzelne Haus durchgeführt. Im Ergebnis wurde in allen untersuchten Innenstadt-Straßen eine Überschreitung der Immissionsgrenzwerte - 16. BImSchV - festgestellt. 

Großer Straßenverkehrslärm belastet Gesundheit

Wiesbaden hat es jetzt schwarz auf weiß: Mehrere tausend Wiesbadenerinnen und Wiesbadener in der dichtbesiedelten Innenstadt sind von zu großem Straßenverkehrslärm belastet. Das kann zu Schlaflosigkeit, Dauerstress und schlimmstenfalls zu ernsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen. Verkehrsdezernent Andreas Kowol verdeutlicht, dass lange genug über Lärmschutz geredet wurde – jetzt wird er auf die Straße gebracht.

Abgerundet wird das Konzept durch eine Absenkung der Höchstgeschwindigkeit auf 40 beziehungsweise 30 Stundenkilometer im historischen Fünfeck und rund ums Kureck. Hierzu wird §45 1(a) StVO angewandt, der Wiesbaden als anerkanntem Kurort bestimmte Befugnisse zum Schutz seiner Gäste einräumt. Allein als direkte Anwohnerinnen und Anwohner dieser Straßen profitieren über 17.000 Menschen von der prognostizierten Lärmminderung, hinzu kommen tausende weitere aus benachbarten Nebenstraßen.  

Ergebnisse zeigen eine Belastung für Wiesbaden

Die Ergebnisse haben für Wiesbaden eine Belastung gezeigt, die rechtlich eine flächendeckende Einführung von Tempo 30 auf allen untersuchten Hauptverkehrsstraßen begründen würde. Im Gegensatz zu anderen Städten verzichtet Wiesbaden jedoch darauf, da hiermit unerwünschte Ausweichverkehre in Nebenstraßen drohen würden. Auch für den Busverkehr sowie die Kapazität an den Kreuzungen hat Tempo 40 gegenüber Tempo 30 Vorteile. Daher ist ein differenziertes Konzept für das Gebiet innerhalb des 2. Rings vorgesehen. Der 2. Ring selbst sowie der Rest des Stadtgebietes sind nicht betroffen.

Tempo 40 auf bedeutenden Hauptachsen

Auf den großen für den Autoverkehr bedeutenden Hauptachsen - 1. Ring, Rheinstraße, Schwalbacher Straße, äußere Schiersteiner Straße, äußere Dotzheimer Straße, Taunusstraße, Wilhelmstraße und Sonnenberger Straße wird Tempo 40 gelten. Ebenfalls Tempo 40 ist für die Bahnhofstraße wegen ihrer herausragenden Funktion für den Busverkehr vorgesehen. Man baue dabei auf den positiven Erfahrungen aus Frankfurt, wo bereits seit 2021 auf allen Hauptverkehrsstraßen innerhalb des Anlagenrings Tempo 40 gilt.

Tempo 30 auf weniger bedeutenden Innenstadt-Straßen

Das Konzept der Landeshauptstadt Wiesbaden sieht vor, auf den übrigen, weniger bedeutenden Innenstadt-Straßen die Höchstgeschwindigkeit von 50 auf 30 Stundenkilometer abzusenken. Bis heute gilt Tempo 50 auf Straßen, auf denen kein vernünftiger Mensch 50 fahren würde, etwa die Neugasse, die Röderstraße mit ihrer Steigung, die enge Wörthstraße oder gar der Kranzplatz. Eine Anpassung an die Realität ist hier überfällig. Gleiches gilt für die hochverdichteten Wohngebiete zum Beispiel an der Emser Straße, rund um die Ringkirche oder an der Moritzstraße. Auch hier ist Tempo 30 die angemessene, menschengerechte Höchstgeschwindigkeit, auch angesichts der vielen Familien mit Kindern in diesen Quartieren.

Weiter 50 auf dem 2. Ring

Auf dem 2. Ring bleibt Tempo 50 durchgängig bestehen, das gleiche gilt für die Achse Mainzer-Straße – Friedrich-Ebert-Allee, die dem privaten Auto- sowie dem Wirtschaftsverkehr als leistungsfähige Hauptzufahrt zur Innenstadt angeboten wird, weil hier keine bis wenig Wohnbevölkerung betroffen ist.

Der Magistrat hat der Bereitstellung der Finanzmittel für die nötigen rund 180 Schilder bereits zugestimmt, die abschließende Beschlussfassung obliegt der Stadtverordnetenversammlung. Derzeit ist geplant, die Beschilderung Ende des zweiten Quartals 2024 zu realisieren.

Weitere Lärmberechnungen in Vororten

Weitere Lärmberechnungen werden demnächst für verschiedene Vororte durchgeführt. Auch hier gibt es zahlreiche Appelle aus den Ortsbeiräten und der Bevölkerung, mit dem Ziel, die Anwohnerinnen und Anwohner vielbefahrener Straßen zu entlasten.

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