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Neues „Integrationsmonitoring“ ist veröffentlicht
Das neueste „Monitoring zur Integration von Migranten“ der Landeshauptstadt Wiesbaden zeigt nicht nur einen Trend zu höheren Bildungsabschlüssen unter Migranten auf, sondern auch, dass der Anteil der Ungelernten weiter gesunken und die Akademikerquote bei ausländischen Beschäftigten weiter gestiegen ist. Darüber hinaus dokumentiert das Monitoring, dass mehr Ehen zwischen Migranten und deutschstämmigen Partnern geschlossen wurden, was für die Integration im familiären Umfeld spricht.
Mit dem jährlichen „Monitoring zur Integration von Migranten“ dokumentiert das städtische Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik seit nunmehr elf Jahren den Integrationsprozess in Wiesbaden. Die statistischen Kennzahlen zeigen auf, wo Integration erfolgreich verlaufen ist und in welchen Bereichen noch Handlungsbedarf besteht. Der ausführliche „Bericht 2014“ kann auf der Internetseite der Stadt unter http://www.wiesbaden.de/statistik im Bereich „Monitoringsysteme“ heruntergeladen werden.

Das neueste Monitoring zeigt beispielsweise, dass die rechtliche Integration der in Wiesbaden lebenden Ausländerinnen und Ausländer weit fortgeschritten ist: Rund 80 Prozent verfügen über einen abgesicherten Aufenthaltsstatus und knapp 60 Prozent erfüllen die aufenthaltsrechtlichen Voraussetzungen für eine Einbürgerung.

Weitgehend positiv verläuft der Start in das Bildungssystem, und zwar schon im Vor-schulalter: So ist ein ausreichend langer Kindergartenbesuch auch bei Kindern mit Migrationshintergrund mittlerweile selbstverständlich. Allerdings hat die verstärkte Zuwanderung aus dem Ausland in den letzten Jahren den Abstand zu den einheimischen Kindern wieder etwas größer werden lassen.

Generell ist unter den Migranten ein Trend zu höheren Bildungsabschlüssen festzustellen: 2010 lag die Abiturquote erst bei 17,1 Prozent, heute liegt sie bei 23,4 Prozent. Dennoch ist diese Quote weiterhin nicht halb so hoch wie bei Absolventen ohne ausländische Wurzeln und 7,9 Prozent der jugendlichen Migranten verlassen die allgemeinbildenden Schulen ohne Abschluss (gegenüber 1,7 Prozent bei Jugendlichen ohne Migrationshintergrund).

Der Einstieg in den Ausbildungsmarkt fällt ausländischen Jugendlichen offensichtlich immer noch schwerer als deutschen: Jeder fünfte ausländische Berufsschüler konnte keinen Vertrag mit einem Ausbildungsbetrieb abschließen. Vor allem junge Männer ausländischer Nationalität tun sich dabei schwer.

Die Bilanz zur Integration in den Arbeitsmarkt fällt gemischt aus: Die Erwerbsbeteiligung hat sich deutlich gesteigert, vor allem bei den – immer noch seltener erwerbstätigen – ausländischen Frauen. Auch das Qualifikationsniveau der ausländischen Beschäftigten hat sich weiter erhöht: Seit Jahren sinkt der Anteil der Ungelernten, und die Akademikerquote bei den ausländischen Beschäftigten ist in den letzten fünf Jahren von sieben Prozent auf elf Prozent gestiegen. Gleichwohl unterscheidet sich die Qualifikation zwischen ausländischen und deutschen Beschäftigten nach wie vor, und das ist auch eine der Erklärungen dafür, dass Ausländerinnen und Ausländer von Arbeitslosigkeit doppelt so häufig betroffen sind wie Deutsche.

Migranten leben verhältnismäßig selten in den eigenen vier Wänden: Die Wohneigentumsquote liegt bei knapp zehn Prozent, ist aber in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen – ein Indikator für dauerhafte Aufenthaltsorientierung und Identifikation mit der Stadt.

Ein Drittel der eheschließenden Migranten heiratet einen deutschstämmigen Partner. Solche „bikulturellen Ehen“ gelten als Gradmesser für Integration im familiären Umfeld. Außerdem leben in jedem elften Wiesbadener Haushalt Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen – Tendenz leicht, aber stetig steigend.

Hintergrund:
In Wiesbaden leben derzeit rund 93.000 Menschen mit Migrationshintergrund. Dazu gehören neben den 49.000 Ausländerinnen und Ausländern auch 44.000 Deutsche, deren Wurzeln im Ausland liegen (Eingebürgerte, Spätaussiedler, Kinder von Zuwanderern). Damit verfügt jeder dritte Wiesbadener und jede dritte Wiesbadenerin über einen Migrationshintergrund. In einzelnen Altersgruppen liegt der Migrantenanteil sogar noch höher: Im Grundschulalter beispielsweise stammt mit 48,3 Prozent fast die Hälfte der Kinder aus Zuwandererfamilien. Von den 65-jährigen und älteren Wiesbadenern haben dagegen nur 16,9 Prozent einen Migrationshintergrund.

Die in Wiesbaden lebenden Migrantinnen und Migranten kommen aus insgesamt 167 verschiedenen Ländern. Die größte Gruppe stammt aus der Türkei (16.146), die zweitgrößte (6.401) hat ihre Wurzeln in Polen. In den letzten Jahren war das Zuwanderungsgeschehen vor allem geprägt von Zuzügen aus Rumänien und Bulgarien, aber auch aus den von der Finanzkrise betroffenen Ländern Südeuropas.

Hinweis an die Redaktionen:
Fragen zum Monitoring beantwortet das Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik unter der Telefonnummer 0611 315691 oder der E-Mail-Adresse amt-fuer-strategische-steuerung-stadtforschung-und-statistik@wiesbaden.de.

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Telefonzentrale Rathaus:
Schulabschlüsse an allgemeinbildenden Schulen 2013
Schulabschlüsse an allgemeinbildenden Schulen 2013 (MH = Migrationshintergrund). Quelle: Amt für Strategische Steuerung, Stadtforschung und Statistik

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