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Großschadensereignisse mit einer Vielzahl Verletzter/Erkrankter stellen den Rettungsdienst und die Feuerwehr vor eine besondere Herausforderung. Hierzu hat die Landeshauptstadt Wiesbaden ein Konzept zur Bewältigung von medizinischen Großschadensfällen entwickelt. Das sogenannte ManV-Konzept (ManV=Massenanfall Verletzter oder Erkrankter) muss regelmäßig geübt werden, da in solch einer Lage der Regelrettungsdienst zunächst zu wenig Ressourcen vorhält, um eine adäquate individuelle medizinische Versorgung der Vielzahl von Patienten zu gewährleisten. Die Wiesbadener Berufsfeuerwehr, als Träger des Rettungsdienstes, wird am Samstag, den 17.09.16 im Rahmen der Großübung „Brand im Pflegeheim“ ein Brand-Ereignis einer Pflegeeinrichtung simulieren. Dabei ist es die größte Herausforderung, unter all den Verletzten und Beteiligten die sog. „Rot-Verletzten“ (Schwerverletzte, die unmittelbar behandelt werden müssen) schnellstmöglich zu identifizieren, zu retten, medizinisch zu versorgen und mit den geeigneten Transportmitteln dem für das jeweilige Verletzungsmuster geeignetem Krankenhaus zuzuführen.
Zunächst steht die schnelle Brandbekämpfung im Vordergrund, um frühzeitig Patienten aus dem Schadensfeld zu retten. Die dann nahtlos folgende Sichtung und medizinische Versorgung der Verletzten ist eine der entscheidenden Schnittstellen in der Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und Rettungsdienst.
Beteiligt sind neben der Berufsfeuerwehr Wiesbaden alle beauftragten Hilfsorganisationen und Leistungserbringer des Rettungsdienstes, sowie Einheiten der freiwilligen Feuerwehren und die SIN (Seelsorge in Notfällen). Die Einsatzleitung Rettungsdienst, bestehend aus dem Leitenden Notarzt und dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst, übernehmen nach Konzept die medizinische Einsatzkoordination. Hierbei erfolgt eine enge Abstimmung mit dem Einsatzleitdienst der Feuerwehr, die zusammen die Technische Einsatzleitung (TEL) bilden.
Bereits schon zum 28. Mal wird die Fortbildungsveranstaltung „Wiederholungsseminar für Leitende Notärzte“ der Landesärztekammer Hessen an die Übung angeschlossen. Hier werden bis zu 20 Leitende Notärzte ihre Qualifikation unter realistischen Bedingungen auffrischen, um so ihrer gesetzlich geforderten Fortbildung nachzukommen. Herr Gisbert John, der Beauftragte der LNA Gruppe Wiesbaden, wird nach 28 LNA- Wiederholungsseminaren in Wiesbaden mit dieser Übung aus dem aktiven Dienst ausscheiden und durch Vertreter der Landesärztekammer im Anschluss geehrt.
Die Übungsergebnisse werden durch spezielle Beobachter festgehalten und zeitnah ausgewertet, um Verbesserungspotentiale zu erkennen und das Konzept weiter zu entwickeln.
An der Übung werden bis zu 25 Einsatzfahrzeuge sowie 50 Übende und 15 Verletztendarsteller beteiligt sein. Für die Übungsleitung und Organisation sowie die Simulation sind weitere 10 Fachkräfte eingesetzt.