Was brauchen Jugendliche, um an sich zu glauben? Bei WiesPaten lautet die Antwort seit 15 Jahren: Zeit, Vertrauen – und Menschen, die sie auf ihrem Weg begleiten. Rund 150 Gäste aus Wirtschaft, Bildung, Politik und sozialer Arbeit feierten am Freitag, 25. April, in der IHK Wiesbaden das Jubiläum eines Netzwerks, das seit seiner Gründung 2009 über 1.200 Jugendliche erreicht und vielen von ihnen neue Perspektiven eröffnet hat – konkret, persönlich und nachhaltig. 

Im Mittelpunkt des Abends standen vor allem die Menschen: Jugendliche, die durch WiesPaten gestärkt wurden, engagierte Patinnen und Paten aus Unternehmen, unterstützende Lehrkräfte – und Ehemalige, die heute als Fachkräfte oder Lehrkräfte selbst zum Programm zurückkehren. Die Vielfalt und Tiefe der Geschichten, die an diesem Abend geteilt wurden, machten eindrucksvoll deutlich, was WiesPaten im Leben vieler Jugendlicher bewirkt hat. 

IHK-Präsident und WiesPaten-Schirmherr Jörg Brömer eröffnete die Veranstaltung mit einem klaren Bekenntnis: „Wir WiesPaten setzen uns dafür ein, dass Jugendliche gestärkt werden auf ihrem Weg ins Leben. Dafür arbeiten Unternehmen, Schulen und Studierende Hand in Hand.“  

Auch Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende betonte in seinem Grußwort die nachhaltige Bedeutung des Programms: „Seit 15 Jahren bauen die WiesPaten gemeinsam Brücken. Brücken aus den Schulen in die Unternehmen – und umgekehrt. Die Schülerinnen und Schüler können vertrauen und über diese Brücken gehen, in eine gute Zukunft.“ 

Moderiert wurde der Abend von Dr. Patricia Becher, Dezernentin für Soziales, Bildung und Wohnen der Landeshauptstadt Wiesbaden. Für sie ist WiesPaten weit mehr als ein Patenschaftsprogramm: „WiesPaten ist gelebte Verantwortung. Hier wird nicht über Chancengleichheit gesprochen, sondern sie wird ermöglicht – Tag für Tag, Gruppe für Gruppe, Begegnung für Begegnung. Es geht darum, Jugendliche in ihrer Einzigartigkeit wahrzunehmen und ihnen zu zeigen: Du bist wichtig, und dein Weg zählt.“ 

Nicolas Schmelzer, Lehrer und TikTok-Creator, begeisterte in seiner Keynote mit persönlichen Einblicken und pointiertem Humor. Seine Botschaft: Bildung muss nicht nur ernst, sondern auch nahbar und kreativ sein. Ein Höhepunkt war die Premiere des neuen Info-Videos und des Songs „WiesPaten – da geht noch mehr“, dessen KI-unterstützter Text den Netzwerkgedanken musikalisch einfing. Beide Beiträge zeigen, wie zukunftsgewandt und offen sich das Programm präsentiert. 

Wie sich WiesPaten konkret weiterentwickelt, zeigte auch die Präsentation einer 2024 eingerichteten Fokusgruppe. Diese identifizierten aktuellen Herausforderungen und erarbeitete praxisnahe Lösungen – etwa zur verbesserten Ansprache von Jugendlichen oder zur Entlastung der Lehrkräfte bei der Organisation. Dr. Becher betonte: „Wer Bildung ernst nimmt, muss zuhören – den Jugendlichen, den Fachkräften, den Unternehmen.“ 

Einen besonderen Moment markierte die Verleihung des Hildegunde-Rech-Preises für Unternehmenskooperation an Thorsten und Theo Baumstark, die seit den Anfängen des Programms als Patenunternehmen mit dem Jugendzentrum Trafohaus zusammenarbeiten und seit über einem Jahrzehnt mit Herzblut Verantwortung übernehmen. Sabine Herrmann, Leiterin der Abteilung Jugendarbeit im Amt für Soziale Arbeit, würdigte die Preisträger als „Menschen, die mit Herz und Verstand Verantwortung übernehmen – und damit zeigen, wie Engagement gelingen kann.“ 

Viele Jugendliche wurden über mehrere Jahre hinweg kontinuierlich begleitet – ein zentraler Erfolgsfaktor von WiesPaten. Allein im aktuellen Schuljahr engagieren sich 19 Unternehmen mit 18 Gruppen an elf Standorten. Rund 40 aktive Patinnen und Paten bringen sich ein – mit Zeit, Wissen und echter Wertschätzung. Besonders bewegend waren die Berichte ehemaliger Teilnehmender: Fünf von ihnen sind heute selbst als Lehrkräfte im Netzwerk aktiv – ein lebendiger Beweis für die nachhaltige Wirkung des Engagements. 

Auch der Blick in die Zukunft zeigt: WiesPaten wächst weiter. Im kommenden Schuljahr wird die IHK Wiesbaden gemeinsam mit der Wiesbaden Congress & Marketing GmbH eine neue WiesPaten-Gruppe begleiten. Gleichzeitig sollen neue Videoformate noch mehr Jugendliche für eine Teilnahme begeistern. 

International bleibt WiesPaten ebenfalls aktiv: Seit 2014 bietet WiesPaten internationale Jugendbegegnungen an. Mehr als 20 Projekte wurden seither durchgeführt. Zuletzt reisten Jugendliche aus vier WiesPaten-Gruppen nach Spanien ins Baskenland – der Gegenbesuch der spanischen Gruppe in Wiesbaden fand in den Osterferien 2025 statt. 

Dr. Patricia Becher unterstrich zum Abschluss des Abends, was dieses Jubiläum bedeutet: „WiesPaten ist kein Projekt, das einfach nebenbei läuft. Es ist ein lernendes System, das seine Stärke aus dem Netzwerk schöpft – aus dem Zusammenspiel von Unternehmen, Lehrkräften, Verwaltung und Jugendlichen. Das Programm berührt, weil es wirkt. Und weil es zeigt, dass wir gemeinsam mehr erreichen können, wenn wir die Verantwortung für Bildung und Teilhabe teilen.“  

Die große Geburtstagstorte, die zum Stehempfang angeschnitten wurde, war ein sichtbares Symbol für diese Gemeinschaft – und für den Wunsch, die nächsten 15 Jahre mit mindestens ebenso viel Energie, Freude und Wirkung zu gestalten. 

WiesPaten ist Teil der städtischen Engagementstrategie des Amtes für Soziale Arbeit „Wiesbaden Engagiert!“ und setzt auf verbindliche Patenschaften zwischen Unternehmen und Schülerinnen und Schülern. Die Jugendlichen erhalten Nachhilfe, persönliche Begleitung und Einblicke in die Arbeitswelt – auf Augenhöhe und mit großem Wirkungspotenzial.  

Wer Interesse hat, sich an diesem Mentoring-Programm zu beteiligen oder sich informieren möchte, findet alle Informationen unter www.wiespaten.de (Öffnet in einem neuen Tab) 

Bei Rückfragen steht Karoline Deißner, Fachstelle Unternehmenskooperation, telefonisch unter 0151 15196551 oder per E-Mail an karoline.deissnerwiespatende zur Verfügung.

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