Tarbut – תרבות: Zeit für jüdische Kultur
Alljährlich - 2025 vom 21. August bis 7. Dezember - wird im Rahmen der Kulturreihe "Tarbut – Zeit für jüdische Kultur" ein abwechslungsreiches Programm mit Ausstellungen, Konzerten und Führungen geboten.
In Kooperation mit dem Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden präsentiert die Jüdische Gemeinde Wiesbaden ein spannendes und unterhaltsames Programm mit Ausstellungen, Konzerten, Führungen, Lesungen und Filmen.
"Tarbut – Zeit für jüdische Kultur" wird volljährig - es findet bereits zum 18. Mal in Folge statt. Eine Zahl mit besonderer Bedeutung im Hebräischen: dort entspricht der Zahlenwert der Buchstaben dem Wort חי (Chai) – Leben. Die Kulturreihe soll dazu beitragen, jüdisches Leben "erlebbar" zu machen.
Fokus liegt auf Lesungen
Die Eröffnung findet traditionell im Wiesbadener Rathaus im Rahmen einer Ausstellung statt, die in diesem Jahr den Titel trägt: "Besa – Ein Ehrenkodex". Gezeigt werden Portraits des Fotografen Norman H. Gershman von muslimischen Familien in Albanien, die im 2. Weltkrieg Juden retteten und somit deren Überleben ermöglichten.
Ein besonderer Fokus liegt in diesem Jahr auf den Lesungen: So begibt sich Sara Klatt am 5. November auf die Suche nach den Spuren ihres Großvaters und ihrer eigenen Verortung in Israel. "Wo der Name wohnt" ist der Titel der Lesung mit Ricarda Messner am 12. November im Literaturhaus Villa Clementine. Die Autorin setzt sich ebenfalls mit ihrer Familiengeschichte auseinander. Schön und humorvoll verspricht die Lesung mit Eldad Stobezki am 19. November zu werden, der uns mit seinen launigen, aber auch nachdenklichen Alltagsbeobachtungen konfrontiert.
Zudem laden die Führung über den Friedhof "Schöne Aussicht" am 12. Oktober und der Tag der offenen Tür der Jüdischen Gemeinde am 12. September in die Wiesbadener Synagoge alle Interessierten zum Besuch ein.
Musikalische Highlights
Kulturelle Herzstücke sind und bleiben die musikalischen Highlights. Im September ist zunächst das Daniel Weltlinger Quartett mit Klezmer, osteuropäischer Volksmusik, Jazz und freier Improvisation zu Gast. Das Duo Levinsky spielt gemeinsam mit Igor Budinstein im November und den Dezember bereichert die israelische Band "LeChaim" mit internationalen Klassikern und israelischer Tanzmusik. Auch hier gilt das Motto: LeChaim – "Auf das Leben".
Ganz besonders darf man sich auf eine "iranisch-israelische Musikaffäre" der Gruppe "Sistanagila" im Kesselhaus am Schlachthof Wiesbaden freuen, wo Elemente der sephardischen und persischen Musik mit Klezmer und klassischen Kompositionen geschickt zu einem Gesamtwerk verwoben werden. Wo, wenn nicht hier, zeigt sich, dass Kultur zusammenführen kann, was vermeintlich nicht zusammengehört. Salopp formuliert: "Völkerverbindung at it’s best".
Aufgrund der umfangreichen Sanierungsarbeiten in der Caligari FilmBühne wird es in diesem Jahr dort leider keine Filmvorführungen geben. Den filmischen Beitrag "A Real Pain" zeigt dafür das Murnau-Filmtheater Ende September.