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Leben in Wiesbaden

Vorsorgliches Abkochgebot für Trinkwasser aufgehoben

Das vorsorgliche Abkochgebot für Trinkwasser in Wiesbaden wurde am Dienstagabend, 4. November, mit sofortiger Wirkung aufgehoben.

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Liegt aktuell ein Krisenfall vor?

Nein, aktuell liegt kein Krisenfall vor. Das vorsorgliche Abkochgebot für Trinkwasser in Wiesbaden wurde am Dienstagabend, 4. November, mit sofortiger Wirkung durch das Gesundheitsamt aufgehoben. Das Trinkwasser kann im gesamten Stadtgebiet wieder wie gewohnt verwendet werden. Alle Nachuntersuchungen waren unauffällig.

Die Informationen auf dieser Seite wurden zuletzt am Dienstag, 4. November, 17:53 Uhr aktualisiert.

Warum sollte man Wasser abkochen?

Bei einer routinemäßigen Trinkwasseruntersuchung wurde eine bakteriologische Verunreinigung festgestellt. Sämtliche Nachuntersuchungen an einer Trinkwasser-Netzmessstelle in der westlichen Innenstadt Wiesbadens sowie im Trinkwasserverteilnetz waren unauffällig. Es war von keiner konkreten Gefährdung auszugehen, es handelte sich um eine Vorsichtsmaßnahme.

Zur Aufhebung der Abkochanordnung waren drei aufeinanderfolgende Wasserproben mit einwandfreiem Testergebnis notwendig. Die letzten Proben dieser Testserie wurden am Montag, 3. November, entnommen. Die Ergebnisse sind entsprechend der Trinkwasserverordnung nicht zu beanstanden. Das vorsorgliche Abkochgebot für Trinkwasser in Wiesbaden wurde deshalb am Dienstagabend, 4. November, mit sofortiger Wirkung aufgehoben. 

Welche Bakterien wurden gefunden?

In der auffälligen Probe wurden Enterokokken nachgewiesen. Enterokokken sind Bakterien, die natürlicherweise im Darm vorkommen und normalerweise harmlos sind. Enterokokken sind ein Standardparameter bei Trinkwasseruntersuchungen, der auf fäkale Verunreinigungen des Wassers hinweisen kann. Werden Enterokokken nachgewiesen, muss auch mit anderen Erregern fäkaler Herkunft im Wasser gerechnet werden.

Das Abkochgebot bestand in erster Linie nicht wegen des Nachweises von Enterokokken, sondern weil sie auf eine fäkale Verunreinigung des Wassers hinweisen können.

Wann und wo wurden die Bakterien gefunden?

Im Rahmen einer Routineuntersuchung wurde an einer Netzmessstelle in der westlichen Innenstadt Wiesbadens eine bakteriologische Verunreinigung festgestellt. Die auffällige Wasserprobe wurde am Mittwoch, 29. Oktober, entnommen. Das Ergebnis lag am Freitag, 31. Oktober, vor. Das entspricht der üblichen Zeit, die das Labor benötigt. Direkt nach dem Vorliegen des Ergebnisses informierten die Wasserversorgungsbetriebe der Landeshauptstadt Wiesbaden (WLW), ESWE Versorgung als Netzbetreiber sowie die Stadt über die Ergebnisse.

Enterokokken vermehren sich nicht im Wasser, sondern gelangen durch fäkale Verunreinigungen von außen hinein. Sie können relativ lange außerhalb des Körpers überleben. Daher ist es oft schwierig, die Quelle solcher Verunreinigungen zweifelsfrei zu ermitteln. Auch in Wiesbaden konnte die Quelle der Verunreinigung bisher nicht ausfindig gemacht werden.

In welchen Stadtteilen sollte Wasser abgekocht werden?

Wiesbaden wird aus unterschiedlichen Quellen mit Trinkwasser versorgt, unter anderem aus dem Hessischen Ried, den Wiesbadener Taunusstollen oder dem Schiersteiner Wasserwerk. Im Netz kann es zu Durchmischungen des Wassers kommen. Die auffällige Probe wurde an einer repräsentativen Stelle entnommen. Als das Ergebnis der Analyse vorlag, konnte nicht ausgeschlossen werden, dass auch weitere Teile des Wassernetzes betroffen sein könnten.

Es wurde deshalb – wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben - vorsorglich die Empfehlung ausgesprochen, das Wasser im gesamten Wasserversorgungsgebiet Wiesbaden vor der Nutzung abzukochen. Das galt für alle Stadtteile, ausgenommen waren lediglich Amöneburg, Kastel und Kostheim. Die drei Stadtteile werden von der Mainzer Netze GmbH versorgt und sind ein eigener Wasserversorgungsbereich.

Wann musste ich Wasser abkochen?

Abkochen war insbesondere in folgenden Fällen notwendig: Trinken, Getränkezubereitung (auch Eiswürfel), Zubereitung von Lebensmitteln, Waschen von Obst, Gemüse, Salat oder anderen Lebensmitteln, medizinische Zwecke (z. B. Wundreinigung, Nasenspülen), Zähne putzen, Geschirrabwasch von Hand, Trinkwasser für empfindliche Haustiere.

Für Händewaschen, Duschen und Toilettenspülung konnte das Wasser weiterhin ohne Einschränkung genutzt werden. Wunden sollten vor Wasserkontakt wasserdicht abgedeckt werden.

Wie wird Trinkwasser in Wiesbaden kontrolliert?

In Wiesbaden unterliegt das Trinkwasser wie in ganz Deutschland strengsten Kontrollen. Die Anforderungen an die Qualität sind durch Gesetze, Richtlinien und Verordnungen festgelegt. Allein aus dem Verteilungsnetz der ESWE Versorgungs AG werden in Wiesbaden jedes Jahr weit über tausend Trinkwasserproben entnommen, die unterschiedliche analytische Untersuchungen durchlaufen.



Wie werde ich im Krisenfall gewarnt?

Sie werden je nach Lage über verschiedene Kanäle gewarnt, zum Beispiel über Sirenen, mobile Lautsprecherdurchsagen, digitale Werbetafeln, Meldungen im Radio oder Fernsehen, Mobilfunk (Cell Broadcast) oder Warn-Apps wie NINA (Öffnet in einem neuen Tab), KATWARN (Öffnet in einem neuen Tab), HessenWARN (Öffnet in einem neuen Tab), BIWapp (Öffnet in einem neuen Tab). In außergewöhnlichen Situationen richten wir als Stadt in der Regel zusätzlich ein Infotelefon ein. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite Warnung der Bevölkerung.

Wer ist verantwortlich für den Katastrophenschutz?

Der Katastrophenschutz ist Aufgabe der Bundesländer. Er wird durch Landesgesetze geregelt. Die Innenministerien der Länder sind die obersten Katastrophenschutzbehörden. 

Landkreise und kreisfreie Städte wie Wiesbaden bilden mit ihren Fachämtern die unteren Katastrophenschutzbehörden. Die operative Umsetzung der Gefahrenabwehr erfolgt somit auf kommunaler Ebene. Wiesbaden hat innerhalb der Feuerwehr die Abteilung Bevölkerungsschutz eingerichtet. Sie ist im Auftrag des Oberbürgermeisters für das Krisenmanagement sowie den Katastrophen- und Zivilschutz zuständig. 

Konzepte, Pläne, Vorschriften und Handlungsempfehlungen zum Katastrophenschutz finden Sie in der Infothek Katastrophenschutz (Öffnet in einem neuen Tab) des Hessischen Innenministeriums.


 

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