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Kultur erleben

Bumerang – Eine Kneipe und ihre Stadt

Die Dokumentation "Bumerang – Eine Kneipe und ihre Stadt" ist nicht nur eine Liebeserklärung an den Bumerang, sondern auch ein Stück Wiesbadener Zeitgeschichte.

Bumerang Kneipe von außen
Bumerang – Eine Kneipe und ihre Stadt

Wiesbaden – das ist für viele die "Beamtenstadt" - überaltert, brav, ein Ort ohne große Aufbruchstimmung. Doch im Westend der 1960er Jahre entstand ein ganz anderer Mikrokosmos: den "Bumerang".

Gegründet von der Familie, geführt von der charismatischen Sylvi, wurde es rasch zu einem Ort, der weit mehr war als eine Kneipe. Hier saß man unter dichten Rauchschwaden, trank Bier und Schnaps, diskutierte über Politik, hörte Rock’n’Roll oder die Wurlitzer. Für viele war es ihr "Wohnzimmer" – ein Platz, an dem man immer jemanden traf, auch ohne Verabredung.

Der Bumerang wurde zum Treffpunkt für Freigeister, Querdenker, Studenten, Fußballer und Nachbarn. Politische Bewegungen wie die 68er oder die Auseinandersetzungen um die Startbahn West hatten hier ihren Resonanzraum. Persönliche Geschichten, Freundschaften und Liebesgeschichten nahmen ihren Anfang an der Theke.

Gleichzeitig spiegelte die Kneipe auch die Brüche der Gesellschaft: Kriegskinder, Aufbruchssehnsucht, linke Szene, RAF-Schatten, Kneipenmannschaften, Diskussionen zwischen Generationen. All das kulminierte in einem Ort, an dem das Private und das Politische untrennbar verbunden waren.

Die Dokumentation, gefördert von HessenFilm und Medien, Fonds Soziokultur sowie unterstützt von regionalen Kulturpartnern, ist nicht nur eine Hommage an Sylvi und den Bumerang, sondern auch ein Stück Wiesbadener Zeitgeschichte. Sie erzählt von einem Ort, der für viele zur Heimat wurde – und davon, was es bedeutet, wenn solche Orte verschwinden.

"Bumerang – Eine Kneipe und ihre Stadt" ist zugleich Liebeserklärung, Erinnerung und kulturhistorisches Dokument. Hinterlassen Sie gerne Ihre ganz persönliche Erinnerung oder Geschichte zum Bumerang in den Youtube-Kommentaren!

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