Wiesbaden Biennale 2025
Unter dem Motto "Platz machen" steht die Wiesbaden Biennale 2025, die vom 12. bis 21. September im Staatstheater und im städtischen Raum verschiedene künstlerische Projekte mit Wiesbaden-Bezug präsentiert. Eröffnet wird das Festival am 12. September um 18 Uhr. Tickets sind ab dem 2. Juli online buchbar.
Was bedeutet das Motto "Platz machen"? Platz machen heißt, unsichtbare Räume sichtbar zu machen und die entscheidenden Fragen zu stellen: Wer hat Zugang? Wer wird verdrängt? Es geht nicht darum, Raum zu besetzen, sondern Raum zu öffnen und bestehende Strukturen zu hinterfragen.
Die eigens für die Wiesbaden Biennale entwickelten Projekte basieren auf
Recherchereisen der Künstlerinnen und Künstler nach Wiesbaden, während derer sie sich mit den historischen Bezügen der Orte, die sie im Rahmen der Biennale bespielen, auseinandergesetzt haben. Ergänzt werden sie von verschiedenen Gastspielen, der Ausstellung "Die Angehörigen" und Filmvorführungen.
Auszug aus den Projekten
- Colored resurrect - Farben, die nicht verblassen
Sasapin Siriwanij
Kolonnaden Hessisches Staatstheater
Die performative und interaktive Installation an den Kolonnaden des Staatstheaters ist täglich zu erleben. Vom 12. bis 20. September haben Besucherinnen und Besucher jeweils um 17 Uhr die Möglichkeit, an den Ritualen teilzunehmen. Am Eröffnungstag findet außerdem um 14 Uhr ein Workshop statt. - Birdsong from elsewhere - The Flight of Quassi and Folivi
Barby Asante und Memory Biwa (London/Berlin)
Hörspiel-Spaziergang mit Start am Hessischen Staatstheater
Inspiriert durch einen Sankofa-Gedanken aus der ghanaischen Akan-Sprache, der besagt: "Geh zurück und hol, was verloren ging", folgt das Hörstück dem fiktionalen Flug zweier realer, während der Kolonialzeit aus Togo nach Wiesbaden entführter Jungen durch die Stadt. - Nursing the Empire
Donna Miranda
Wilhelm-Arcade & Warmer Damm
Was haben philippinische Pflegekräfte mit Wiesbaden zu tun? Sehr viel! "Nursing the Empire" zeigt ihre Wege nach Deutschland – mit starken Geschichten und Bildern. Erzählt wird von harter Arbeit, großen Träumen und der Frage: Wer pflegt eigentlich wen und warum? Das Projekt folgt den Spuren der Geschichte und Erfahrungen philippinischer migrierter Pflegekräfte in Deutschland. - Water Songs I + II
Elischa Kaminer, Mayah Kadish, Alex Paxton und Joseph Havlat
Vorgarten der Kaiser-Friedrich-Therme
Lieder über Erinnerung, Fluidität und Neuanfänge. Es entsteht eine zeitgenössische queere, jüdische Liedtradition – mit Improvisationen, neuen Kompositionen und alten Liedern über queeres Begehren, Identität und die erste Erinnerung ans Meer. - Valley of the Shadows – Rituals of Resistance
Kaiserfahrt des Hessischen Staatstheater Wiesbaden
Touretteshero laden zu einem multisensorischen Fest für alle Generationen unter das Staatstheater: Während das Publikum durch die Kaiserfahrt reist, wird der Raum neu gedacht – als Weg für Rituale, Protest und Spiel. Klänge, Projektionen und Performances schaffen eine barrierearme, immersive Sinnesreise, die die Kraft von Disability Culture und sozialer Gerechtigkeit feiert. - Die Angehörigen
Ausstellung im städtischen Raum
Die Ausstellung zeigt Menschen, die durch rassistische oder rechte Gewalt Angehörige verloren haben. Fotograf Jasper Kettner hat dafür mit İbrahim Arslan zusammengearbeitet, der als Kind den rechtsextremen Brandanschlag von Mölln überlebt hat. Gemeinsam haben sie viele Familien und hinterbliebene Freundinnen und Freunden gefragt, welche Orte den Opfern wichtig waren. Dort sind die Porträts entstanden. Teil der Ausstellung ist ein Buch, das mehr über die einzelnen Schicksale, den Verlust, aber auch den Mut der Angehörigen erzählt.
Ein Projekt des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden. Gefördert vom Kulturfonds Rhein-Main. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes. Gefördert von dem Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.