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Kultur

Suzan Frecon erhält den Alexej-von-Jawlensky-Preis

Die US-amerikanische Malerin Suzan Frecon wird mit dem Alexej-von-Jawlensky-Preis 2025 der Landeshauptstadt Wiesbaden ausgezeichnet.

Ein Selbstbildnis von Alexej von Jawlensky.
Alexej von Jawlensky, Selbstbildnis, 1912.

Die Jury würdigt Frecons konsequent reduziertes Werk, das durch seine intensive Auseinandersetzung mit Licht, Farbe und Material besticht. Erstmals wurde zudem der neue Alexej-von-Jawlensky-Förderpreis vergeben: Die Leipziger Künstlerin Franziska Holstein erhält die Auszeichnung für ihre seriell-abstrakte Malerei.

Der Alexej-von-Jawlensky-Preis ehrt das Lebenswerk bedeutender zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler und wird in Kooperation mit der Spielbank Wiesbaden und der Nassauischen Sparkasse vergeben.


Die Jury, bestehend aus Prof. Dr. Christiane Lange, Direktorin Staatsgalerie Stuttgart (Vorsitzende der Jury), Frau Christiane Meyer-Stoll, Chefkuratorin und Mitglied Direktion Kunstmuseum Liechtenstein und Prof. Dr. Frédéric Bußmann, Direktor Staatliche Kunsthalle Karlsruhe, erkannte der US-amerikanischen Malerin Suzan Frecon die Ehrung zu. 

Suzan Frecon ist die achte Preisträgerin nach Agnes Martin (1991), Robert Mangold (1998), Brice Marden (2004), Rebecca Horn (2007), Ellsworth Kelly (2012), Richard Serra (2017) und Frank Stella (2022). Die Ehrung wird anlässlich der im Zusammenhang des Preises verbundenen Ausstellung 2027 im Museum Wiesbaden ausgerichtet.

Begründung der Jury

Suzan Frecon, geboren 1941 in Mexiko/Pennsylvania, habe sich durch ihre kontinuierliche Arbeit in einem männlich dominierten Kunstbetrieb über Jahrzehnte hinweg behauptet. Ihr Werk erforsche auf eindrucksvolle Weise das Zusammenspiel von Licht und Farbe, wobei die unterschiedlichen Oberflächenstrukturen von größter Subtilität seien. Die Konsequenz und Beharrlichkeit ihrer Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten und Grenzen des Malerischen – jenseits aller Moden – habe die Jury überzeugt. Mit der Reduktion ihrer Sprache erschaffe sie intensive Werke von stiller Intimität. Mit der Auszeichnung werde ein künstlerisches Werk geehrt, das sich durch seine Integrität, Eigenständigkeit und Ruhe auszeichne.

Erstmals vergeben: Alexej von Jawlensky-Förderpreis

Erstmals wurde auch der Alexej von Jawlensky-Förderpreis vergeben. Mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro sowie einer Ausstellung im Nassauischen Kunstverein würdigt die Auszeichnung eine junge Künstlerin oder einen jungen Künstler, deren oder dessen Werk in inhaltlichem oder formalem Bezug zur Hauptpreisträgerin oder zum Hauptpreisträger des Jawlensky-Preises steht.

Förderpreis geht an Franziska Holstein

Anlässlich der Preisvergabe an Suzan Frecon erhält die Leipziger Malerin Franziska Holstein (geboren 1978) den erstmals vergebenen Alexej-von-Jawlensky-Förderpreis. In ihrer streng seriell angelegten, abstrakten Malerei untersuche sie das Verhältnis von Farben und Flächen, die sie von der Tafelmalerei auch in den Raum überführe. In einem fast meditativen Arbeitsprozess entstehen Werke, in denen die Spuren der physischen Herstellungsweise konserviert sind und dadurch eine hohe Sinnlichkeit und Materialität vermitteln. In ihren Arbeiten verzichte Holstein bewusst auf Titel und verwende stattdessen Nummerierungen, um Doppeldeutigkeiten zu vermeiden und den Fokus alleine auf die ästhetische Erfahrung im Kontrast zu einer narrativen Ebene zu legen, so die Jurybegründung.

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