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Arzt, Arthur Georg

Arzt, Arthur Georg

Pädagoge, Politiker

geboren: 09.10.1880 in Reichenbach (Vogtland)

gestorben: 22.05.1953 in Wiesbaden


Artikel

Schon während seiner Tätigkeit als Volksschullehrer, die er unter anderem. in Dresden ausübte, betätigte sich Arzt politisch und schloss sich der linksliberalen Fortschrittlichen Volkspartei unter Friedrich Naumann an. Am Ersten Weltkrieg nahm er als Unteroffizier teil.

Während der Novemberrevolution 1918 war er Mitglied und Vorsitzender des Soldatenrates eines Armeekorps’ im Osten und trat der SPD bei. 1919–28 gehörte er dem Sächsischen Landtag an und setzte sich insbesondere für eine neue Schulgesetzgebung ein. Daneben amtierte er bis 1927 als Bezirksschulinspektor und Bezirksschulrat in Dresden. Arzt engagierte sich insbesondere in der Lehrerbewegung, unter anderem im Vorstand des Sächsischen Lehrervereins.

1928–33 war er für den Wahlkreis 28 Mitglied des Reichstags, wo er als mitreißender, von den politischen Gegnern gefürchteter Redner galt. Mit der SPD-Fraktion stimmte er 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz. Wenig später entschloss er sich zur Emigration.

Zunächst fand er in der Tschechoslowakei Zuflucht; 1938 war er in Paris und ab 1939 in England, wo er bis Dezember 1940 als »feindlicher« Ausländer auf der Isle of Man interniert war. Im Oktober 1946 kehrte er nach Deutschland zurück und lebte seit 1947 in Wiesbaden, wo er im Kultusministerium, zuletzt als Oberregierungsrat, tätig war.

Als freier Schriftsteller verfasste er zahlreiche Artikel zu Schulfragen. Aus den Erfahrungen, die er als führender Politiker in Sachsen während der Weimarer Republik mit der KPD gemacht hatte, war er zu einem kompromisslosen Gegner des Kommunismus geworden.

Arzt fand auf dem Südfriedhof seine letzte Ruhestätte.