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Buttersack, Hans

Buttersack, Hans

Rechtsanwalt, Notar

geboren: 11.08.1880 in Hamburg

gestorben: 13.02.1945 im KZ Dachau


Artikel

Buttersack studierte in Tübingen, Berlin, Leipzig und Kiel Rechtswissenschaften und promovierte in Rostock zum Dr. jur. Nach der Assessorenzeit in Hamburg praktizierte er von 1909 an in Wiesbaden als Rechtsanwalt. Im Ersten Weltkrieg mit dem Eisernen Kreuz I. und II. Klasse ausgezeichnet, kam er 1918 in französische Kriegsgefangenschaft und kehrte erst 1920 nach Hause zurück.

Buttersack war nationalkonservativ gesonnen. Buttersack galt als einer der ersten Anwälte in Wiesbaden, engagierte sich in der evangelischen Kirche und war Kirchenvorsteher in der Bergkirchengemeinde.

Als Gauführer des »Stahlhelms«, eines reaktionären Bundes der Frontsoldaten, beteiligte er sich gemeinsam mit seinen Kameraden 1933 am Wiesbadener »Hitler-Huldigungsmarsch« nach der sogenannten Machtergreifung. Die Feindschaft der Nationalsozialisten zog er sich zu, als er es ablehnte, den Stahlhelm in die SA zu überführen. Buttersack wurde daraufhin mehrfach verhaftet und unter Druck gesetzt, Anfang November 1935 wurde die Organisation aufgelöst. 1938 kam es zu einem Strafverfahren gegen ihn wegen Beleidigung des Bürgermeisters Felix Piékarski. Er erreichte einen Freispruch, ließ sich erneut zu Angriffen gegen die NS-Machthaber hinreißen, wurde wieder verhaftet und sieben Wochen lang festgehalten. Doch kam es erneut zu einem Freispruch.

Trotz offener Gestapoüberwachung ließ sich Buttersack nicht einschüchtern und setzte sich für die Bekennende Kirche ein. So gehörte er dem Reichsbruderrat der Bekenntnissynode an. Unermüdlich beriet und unterstützte er Verfolgte und Bedrängte, unter anderem gemaßregelte Bekenntnispfarrer und verfolgte Juden. Am 06.05.1943 verhaftete man ihn erneut, weil er einer Pfarrerswitwe jüdischer Abstammung einen Brief geschickt hatte und dieser in die Hände der Gestapo gelangt war. Nach drei Wochen Haft wurde er in das KZ Dachau überstellt und in ein Außenkommando nach Augsburg verlegt, wo er Zwangsarbeit bei der Firma Messerschnitt leisten musste.

Bei einem Bombenangriff im Februar 1944 schwer verletzt, zog er sich infolge der schlechten medizinischen Versorgung ein Blasenleiden zu, erkrankte zusätzlich an Fleckfieber und starb am 13.02.1945, zwei Monate vor der amerikanischen Befreiung.

In Klarenthal wurde eine Straße nach ihm benannt.

Literatur

Faber, Rolf; Ulrich, Axel: Hans Buttersack (1880–1945). In: Riedle, 20. Juli 1944 [S. 146–148].