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Gerlach, Wolfgang Heribert (gen. Wolf)

Gerlach, Wolfgang Heribert (gen. Wolf)

Bühnenbildner, Filmarchitekt, Maler, Zeichner

geboren: 17.04.1928 in Stolp, Pommern (heute Słupsk, Polen)

gestorben: 12.11.2012 in Bad Zwischenahn


Artikel

Gerlach war nach einem Studium und einer Ausbildung zum Bühnen- und Kostümbildner 1954–59 am Staatstheater Oldenburg als Bühnenbildner tätig und wechselte anschließend an das Staatstheater Braunschweig, wo er bis 1961 als Chefbühnen- und Kostümbildner arbeitete. 1954 hatte er in Oldenburg seine Frau Lisa geheiratet, mit der er vier Kinder hatte. 1962 zog Gerlach mit seiner Familie nach Wiesbaden, wo er zunächst als Filmarchitekt für Werbefilme tätig war.

1963 erfand er zum Start des neuen Fernsehsenders Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF) die Figuren der sechs »Mainzelmännchen« (»Anton, Berti, Conny, Det, Edi und Fritzchen«), die am 02.04.1963 erstmals auf dem Bildschirm erschienen und denen er in den ersten Jahren auch seine Stimme gab. Sie entwickelten sich bald zum Markenzeichen des Senders.

Auch für andere Sendeanstalten gestaltete er Episoden, sogenannte Werbetrenner, die zwischen den Werbespots gezeigt wurden; hierzu gehörten für den Westdeutschen Rundfunk (WDR) die Figuren »Ute, Schnute, Kasimir« (1978–89) und für den Bayerischen Rundfunk »Leo & Leo« (1989). Darüber hinaus war er an anderen Zeichentrickserien beteiligt, wie »Benjamin Blümchen« oder »Bibi Blocksberg«.

Seit 1988 lebte er in Bad Zwischenahn. In seinem Ruhestand wandte er sich wieder vermehrt der Malerei zu und zeigte seine Arbeiten in verschiedenen Ausstellungen. Gerlach erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter das Bundesverdienstkreuz (1983) und die Gutenberg-Büste der Stadt Mainz (2008).

Literatur

Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Gerlach, Wolfgang Heribert".