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Glücklich, Johann Christian

Glücklich, Johann Christian

Schriftsteller, Redakteur

geboren: 30.07.1839 in Bad Homburg vor der Höhe

gestorben: 01.07.1920 in Wiesbaden


Artikel

Nach einer Schuhmacherlehre ging Glücklich auf Wanderschaft und hielt sich längere Zeit in Karlsruhe, Genf, Lyon und Paris auf. Nach Deutschland zurückgekehrt, erlernte er in Wiesbaden den Beruf des Croupiers. Diesen Beruf übte er von 1858 bis zur Schließung der Spielbank in Wiesbaden 1872 aus und wurde danach Versicherungsagent und Immobilienmakler.

Unter dem Titel »Philipp und Liesbeth Keim aus Diedenbergen – ein Nassauisches Dichter- und Bardenpaar; nebst einer Sammlung Philipp Keim’scher Original-Lieder und Dichtungen « gab er 1897 die Gedichte Philipp Keims heraus. Keim, der 17-jährig erblindet war, zog mit seiner Frau und einem Leierkasten durch das Land und brachte den Menschen in gereimtem Gesang die Nachrichten des Tages zu Gehör.

Glücklich war Mitglied des deutschen Schriftstellerverbandes, Herausgeber von »14 Jahre an der Spielbank, Erinnerungen eines Croupiers«, Verfasser von »Die Geheimnisse des grünen Tisches«, des Dramas »Der Generaldirektor«, der Gedichtsammlung »Lose Blätter« u. a. m. Er gründete die seit 1872 erschienene »Wiesbadener Brühbrunne-, Kreppel-, Kaffeemiehl- und Brödcherzeitung« und war 1893 Begründer und danach langjähriger Präsident des Karnevalsvereins Narhalla.

Glücklich ist auf dem Nordfriedhof beigesetzt.

Literatur

Fritsch, Franz: Lachendes, lockendes lebensfrohes Wiesbaden. Eine heitere Chronik über die letzten 100 Jahre der Kurstadt und ihres Karnevals, Wiesbaden 1959.

Herrmann, Albert: Gräber berühmter und im öffentlichen Leben bekanntgewordener Personen auf den Wiesbadener Friedhöfen, Wiesbaden 1928 [S. 322].