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Goethe-Denkmal

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Das Goethe-Denkmal vor dem Portikus des Museums Wiesbaden wurde 1919 von dem Bildhauer Hermann Hahn (1868–1942) geschaffen. Einige Jahre zuvor hatte er das Goethe-Denkmal (1912) in Chicago (USA) modelliert.

Die Skulptur zeigt den Dichter Johann Wolfgang von Goethe überlebensgroß über einer symbolhaft angedeuteten Wolke sitzend, den Körper antikisierend in Falten werfende Tücher gehüllt, wobei der Oberkörper fast frei bleibt, in der Pose des griechischen Göttervaters Zeus. Diese Bildidee hatte Bettine von Arnim schon um 1830 formuliert. Goethe, dessen Gesichtszüge deutlich erkennbar sind, hält im linken Arm einen Adler.

Das Goethe-Denkmal besteht aus poliertem Granit aus dem Fichtelgebirge – in Anspielung an den Geologen und Mineralogen Goethe. Goethe hatte sich während seiner Kuraufenthalte in Wiesbaden 1814 und 1815 für die Schaffung eines Museums und die Aufnahme der einzigartigen Naturalien- und Kunstsammlung seines Freundes, des Frankfurter Kaufmanns und Gelehrten Johann Isaac von Gerning eingesetzt. Er gilt damit als Initiator der Sammlung Nassauischer Altertümer. Schon in Goethes Worten zeichnete sich die charakteristische Dreiteilung des 1915 eröffneten Museums ab, die sich in der Architektur des neuen Museumsgebäudes wiederfand, in eine Gemäldegalerie, eine naturwissenschaftliche und eine archäologische Abteilung.

Das Goethe-Denkmal war von Anfang an umstritten. 1992 musste es von seinem Platz vor dem Museumseingang weichen. Zwei Jahre verbrachte die Skulptur in Plastiksäcke verpackt im Innenhof des Museums. Auf Druck der Öffentlichkeit wurde das Denkmal an einer Ecke auf der Rasenfläche vor dem Museum wieder aufgestellt. Erst kurz vor dem 250. Geburtstag des Dichters 1999 konnte die Goethe-Skulptur ihren Platz wieder auf dem Sockel vor dem Portikus des Museums, allerdings nun etwas tiefer stehend, einnehmen.

Literatur

Buchholz, Kurt: Wiesbadener Denkmäler, Wiesbaden 2004 [S. 112–115].

Jung, Wolfgang: Wie zu Kaisers Zeiten...Kurviertel und Wilhelmstraße. In: Wiesbaden zu Fuß [S. 33 f.].

Goethe-Denkmal, um 1970 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F000-15979, Urheber: Hans A. Scheffler
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