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Hofgut Armada

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Die Ursprünge des Hofguts Armada bei Frauenstein liegen im Dunkeln. 1317 wird er erstmals als »Hof zur Armenruh« genannt; um diese Zeit gelangte er als Lehen der Grafen zu Nassau in den Besitz des niederadeligen Geschlechts der Ritter von Lindau. Ritter Siegfried von Lindau erbaute 1341 eine der heiligen Katharina geweihte Kapelle und dotierte sie für einen Priester. Mit dem Rittersitz waren Gerichtsrechte verbunden. Seit 1427 wird er als »Turm zur Armut« in den Quellen genannt; der Turm war mit einem Graben befestigt, seine Überreste sollen im 18. Jahrhundert noch sichtbar gewesen sein.

Nach dem Dreißigjährigen Krieg erbauten die Herren von Lindau einen neuen Hof unweit des alten und nannten ihn Hof Armada. Seit 1663 wechselte dieser Ansitz häufig den Besitzer. 1678–1813 gehörte er der gräflichen Familie von der Leyen. 1832 wurden die Stallungen und Scheunen durch einen Brand vernichtet, so dass ein Neubau von Grund auf erforderlich wurde.

Nachdem das Gut von der Nassauischen Domänenverwaltung erworben worden war, wurde es zeitweise von Prinz Nikolaus Wilhelm zu Nassau bewirtschaftet. Das Wohnhaus wurde 1856 neu erbaut und 1867 an einen preußischen Rittmeister verpachtet. 1919–29 war der Hof von den Franzosen beschlagnahmt.

Bis 2011 blieb Hofgut Armada in Staatsbesitz, danach wurde er veräußert und dient heute als Gestüt.

Literatur

Dehio, Georg: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler. Hessen II. Der Regierungsbezirk Darmstadt, bearb. von Folkhard Cremer [u.a.], München, Berlin 2008.

Meuer, August Heinrich: Geschichte von Dorf und Burg Frauenstein nebst Nachrichten über die Höfe Armada, Gorod, Nürnberg, Rosenköppel und Sommerberg. Ein Heimatbuch, Wiesbaden 1930.

Zeitungsausschnittsammlung Stadtarchiv Wiesbaden, "Hofgut Armada".