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Kolpingfamilie

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1875 wurde in Wiesbaden ein katholischer Gesellenverein nach dem Vorbild Adolph Kolpings gegründet. In der Wellritzstraße 15 entstanden eine Bibliothek, eine eigene Wirtschaft, Unterrichtsräume und Schlafsäle für durchreisende Gesellen sowie eine eigene Krankenkasse. 1895 wurde bei einer Mitgliederzahl von 900 ein eigenes Vereinsheim eröffnet. 1908 wurde die Kolpingfamilie als private Fortbildungsschule anerkannt, auf der Gewerbeausstellung 1902 erhielt sie eine Goldmedaille. In der Zwischenkriegszeit hielt die Kolpingfamilie Plätze für 40 ständige Bewohner und 20 durchreisende Gesellen vor. 

1933 wurde die Kolpingfamilie aus dem öffentlichen Leben verbannt und 1938 vollständig verboten, das Kolpinghaus wurde beschlagnahmt. Seit der Neugründung im September 1946 nannte sich der Gesellenverein Kolpingfamilie.

Im 1947 zurückerstatteten Vereinshaus wurde am 22.10.1950 das 75-jährige Stiftungsfest begangen. 1984 riss man das inzwischen baufällige Gebäude ab; drei Jahre später bezog die Kolpingfamilie die neuen Vereinsräume im Kolping-Zentrum in der Dotzheimer Straße 26. Die Kolpingsfassenacht ist fester Bestandteil des Wiesbadener Karnevals.