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Kuhn, Erich

Kuhn, Erich

Maler, Bildhauer

geboren: 31.07.1890 in Berlin

gestorben: 12.02.1967 in Höchst am Main


Artikel

1908–11 studierte Kuhn bei dem Maler Karl Köpping an der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin; 1912 war er Schüler von Lovis Corinth. 1915–18 war er als Feld-Artillerist an der Westfront.

Nach einer schweren Kampfgasverletzung erholte er sich 1919–26 auf dem Feldberg im Schwarzwald und wandte sich aufgrund von fruchtbringenden Kontakten mit Kunsthandwerkern in Bernau, Furtwangen und Villingen im Schwarzwald autodidaktisch der Holzschnitzerei zu. 1924 hielt er sich vorübergehend in Rom und Florenz auf. Holz blieb das bevorzugte Material seiner Plastiken, aber er arbeitete auch mit anderem Material wie Stein oder Nirosta. 1926–43 wirkte er als freier Bildhauer in Düsseldorf und als Lehrer an der Kunstakademie; ferner war er Mitglied der »Rheinischen Sezession«. 1932/33 besuchte er die Sunda-Inseln Timor, Bali, Java und Sumatra.

1943–49 lebte und arbeitete er als freier Künstler in Hinterzarten im Hochschwarzwald und kam anschließend nach Wiesbaden, wo er bis zu seiner Pensionierung 1956 Leiter der Abteilung für Bildhauerei und Keramik an der Werkkunstschule Wiesbaden war. In Wiesbaden schuf Kuhn zahlreiche Brunnen, Reliefs und Skulpturen für den öffentlichen Raum. Er war Mitglied der »Neuen Darmstädter Sezession«. 1950 verfasste er den Aufsatz »Gedanken bei der Arbeit an Holzplastiken«.

Kuhn starb bei einem Autounfall in der Nähe von Höchst am Main.

Literatur

Davidson, Mortimer G.: Kunst in Deutschland 1933–1945. Eine wissenschaftliche Enzyklopädie der Kunst im Dritten Reich, Bd. 1 Skulpturen, Tübingen 1988 [S. 466].

Gertz, Ulrich: Erich Kuhn, 1965.

Vollmer, Hans: Kuhn, Erich. In: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts, Leipzig 1992 (Repr.) Bd. 3 [S. 135].