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Landwirtschaftlicher Verein

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Am 18.12.1818 beauftragte die nassauische Landesregierung Wilhelm Albrecht mit der Errichtung des Landwirtschaftlichen Vereins. Die Regierung entwarf auch die Statuten und bestimmte den Kreis der Mitglieder. Am 18.4.1820 fand die Gründungsversammlung in Idstein statt.

Zweck des Landwirtschaftlichen Vereins war unter anderem, die landwirtschaftlichen Kenntnisse zu erweitern sowie Land-, Weinbau und Viehzucht zu verbessern. Der Landwirtschaftliche Verein gliederte sich in die Abteilungen Feld- und Wiesenbau, Wein- und Obstbau sowie Gartenkultur, Viehzucht und Viehveredelung.

Seit 1834 war er in Wiesbaden ansässig. Erster Sekretär war Wilhelm Albrecht, seit 1819 Herausgeber des Landwirtschaftlichen Wochenblatts für das Herzogtum Nassau. Die Publikation wurde seit 1849 vom Landwirtschaftlichen Verein herausgegeben, der sich 1850 in Verein Nassauischer Land- und Forstwirte umbenannte. 1835 entstanden auf der Ebene landwirtschaftlicher Distrikte selbständige Bezirksvereine, die seit 1849 den »Gesamtverein der Land- und Forstwirthe im Herzogtum Nassau« bildeten. Die Errichtung der Landwirtschaftskammer 1896 entzog dem Landwirtschaftlichen Verein in weiten Teilen seinen ursprünglichen Auftrag. Kammerpräsident und Vereinsvorsitzender waren fortan identisch, die Zeitschrift wurde 1897 in Amtsblatt der Landwirtschaftskammer und Zeitschrift des Vereins nassauischer Land- und Forstwirte umbenannt.

Seit den 1920er-Jahren waren Bestrebungen anderer landwirtschaftlichen Organisationen zu beobachten, Einfluss auf den Landwirtschaftlichen Verein und vor allem sein Vermögen zu nehmen. Daraufhin erfolgte 1921 eine Satzungsänderung und, nach dem Verkauf des Hofes Geisberg 1924, 1926/27 die Gründung der »Stiftung Hof Geisberg«. 1933 wurde der Landwirtschaftliche Verein im Zuge der sogenannten Gleichschaltung aufgelöst.

Literatur

Rosa, Richard: Die Stiftung »Hof Geisberg« und der »Verein Nassauischer Land- und Forstwirte«. In: Wagner, Landwirtschaftsschule.