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Lohmann, Paul

Lohmann, Paul

Sänger (Bariton), Gesangspädagoge

geboren: 02.04.1894 in Giebichenstein (Halle/Saale)

gestorben: 26.06.1981 in Aschaffenburg


Artikel

Lohmann studierte nach dem Kriegsdienst Gesang bei dem berühmten Bariton und Stimmbildner Karl Scheidemantel (1859–1923) und war 1924–48 als viel gefragter Lieder- und Oratoriensänger tätig. Eine Bühnenlaufbahn konnte er wegen seiner Kriegsverletzung (er verlor seinen rechten Arm) nicht verwirklichen. Sein letztes Konzert gab er in Wiesbaden 1949.

Seit 1933 wirkte er als Professor für Gesangsausbildung an der Musikhochschule in Berlin, 1946–49 an der Musikhochschule Weimar, schließlich 1950–63 an der Frankfurter Musikhochschule. Unter seiner Ägide entstanden dort die Gesangsabteilung und die Opernschule. 1935/36 gründete er die Gesangsabteilung an der Musikhochschule in Ankara.

Seine reiche Erfahrung als Stimmbildner gab er in zahlreichen Veröffentlichungen weiter, so erschienen 1929 »Die sängerische Einstellung«, 1939 »Stimmfehler – Stimmberatung«, 1942 die Liederauswahl »Das Lied im Unterricht«.

Mit seiner ersten Frau, Franziska Martienssen-Lohmann (1887– 1971), leitete er seit 1928 Kurse für Sänger und Gesangspädagogen in Potsdam, Hermannstadt (Rumänien), ab 1949 bei den Luzerner Festwochen und ab 1952 unter anderem in Lund, Bergen (Norwegen), Oslo, Stockholm, Göteborg, Kopenhagen, Aarhus, Lübeck und Freiburg. Unter den von ihm ausgebildeten Sängerinnen und Sängern befinden sich Ingrid Bjoner, Helmut Krebs, Jakob Stämpfli, Ortrun Wenkel, Günter von Kannen und Roland Hermann.

Bis kurz vor seinem Tod lebte Lohmann mit seiner zweiten Frau Prof. Hildegund Lohmann-Becker (*1922) in Wiesbaden. Seine Witwe gründete 1987 die »Lohmann-Stiftung für Liedgesang Wiesbaden e.V.«.

Literatur

Kutsch, Karl J./Riemens, Leo: Großes Sängerlexikon, 4. Aufl., München 2003.