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Luftbrücke

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Am 25.06.1948, dem Tag nach Beginn der Blockade Berlins, befahl der amerikanische Militärgouverneur Lucius D. Clay dem Kommandanten der United States Air Forces in Europe (USAFE) General Curtis E. LeMay in Wiesbaden den Beginn einer Luftbrücke zur Versorgung Berlins. Schon am 26.06.1948 starteten die ersten 32 Flüge mit der Last von 80 t von der Airbase Wiesbaden-Erbenheim nach Berlin-Tempelhof. Insgesamt wurden von Juni 1948 bis Juli 1949 von Wiesbaden-Erbenheim 193.234,5 t in 27.236 Flügen nach Berlin gebracht. Das entsprach ca. 11 % der amerikanischen Gesamttonnage und ca. 8 % der via Luftbrücke nach Berlin gebrachten Güter.

Die Organisation des Airlifts in der Frühphase wurde vom Wiesbadener Camp Lindsey aus gesteuert, wo eine Airlift Task Force eingerichtet wurde. Trotzdem gelang es nicht, die erforderliche Tagestonnage von 4.500 short tons (in den USA und England verwendete Einheit, eine st entspricht 0,907 t) zu erreichen. Um Abhilfe zu schaffen, übernahm Major General William H. Tunner am 28.07.1948 das Kommando der Task Force, die nun in der Taunusstraße 11 eingerichtet wurde. Damit begann die Erfolgsgeschichte der Luftbrücke. Ab dem 16.10.1948 koordinierte die Task Force als Combined Airlift Task Force (CALTF) den amerikanischen und englischen Beitrag zur Luftbrücke.

In Wiesbaden war vom 30.07.1948–30.09.1949, dem offiziellen Ende der Luftbrücke, die zentrale Organisations- und Koordinationseinheit der Luftbrücke stationiert. Auf drei Stockwerken und in den Nebengebäuden arbeiteten bis zu 400 Mitarbeiter und kümmerten sich um die Versorgung Berlins aus der Luft.

Literatur

Huschke, Wolfgang J.: Die Rosinenbomber. Die Berliner Luftbrücke 1948/49. Eine Geschichte der Menschen und Flugzeuge, Berlin 2008.

60 Jahre Luftbrücke. Wiesbaden als Zentrale des »Big Lift«. Hrsg.: Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden – Kulturamt/Projektbüro Stadtmuseum, Wiesbaden 2008.