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Meißner, Richard

Meißner, Richard

Musikwissenschaftler, Chordirigent

geboren: 23.04.1903 in Mühlheim am Main

gestorben: 03.12.1991 in Wiesbaden


Artikel

Meißner verbrachte seine Jugend in Biebrich, wo er bereits als Vierzehnjähriger ein Schulorchester gründete und leitete sowie als Aushilfsorganist an der Pfarrkirche St. Marien tätig war. Nach bestandener Reifeprüfung und privatem Musikunterricht (Klavier und Orgel) studierte er ab 1921 an der Universität Frankfurt und an Dr. Hochs Konservatorium. 1925 erschien seine Dissertation über »Georg Friedrich Telemanns Frankfurter Kirchenkantaten«.

Meißner wurde Korrepetitor an den Theatern in Mainz und Wiesbaden und dirigierte gelegentlich auch das Kurorchester. 1927 übernahm er die Leitung des Musiklehrerseminars im Spangenberg’schen Konservatorium. Diese Position behielt er bis 1987, unterbrochen nur durch die Jahre der Schließung 1944–48. Vor dem Krieg unterrichtete Meißner auch am Realgymnasium in der Oranienstraße und der Mädchen-Oberschule am Boseplatz. Er war stellvertretender Musikberater der Preußischen Regierung in Wiesbaden, Vorsitzender der Ortsgruppe des »Reichsverbandes Deutscher Tonkünstler und Musiklehrer«, Gruppenchorleiter des Kreises Groß-Wiesbaden im Sängergau Nassau und Vorsitzender des »Cäcilienvereins« (später Chor der Stadt Wiesbaden).

Nach seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft setzte sich Meißner für den Wiederaufbau des Konservatoriums ein, das nach diversen Notunterkünften 1956 in einem städtischen Anwesen in der Bodenstedtstraße ein angemessenes Domizil fand. Bis 1985 leitete er auch das Orchester des Wiesbadener Konservatoriums. 1973 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz verliehen. Meißner war verheiratet mit der Opernsängerin und Gesangspädagogin Elfriede Meißner-Draeger.

Literatur

100 Jahre Wiesbadener Konservatorium – Chronik. Hrsg.: Wiesbadener Konservatorium, Wiesbaden 1988.