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Quellenviertel

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Zahlreiche kleine Badhäuser in Wiesbadens Quellenviertel, die sich aus den Thermalquellen und ihren Sekundärquellen speisten, bildeten ab dem Spätmittelalter den Kern des frühen Kurwesens der Stadt.

Als im 18. Jahrhundert die Zahl der Kurgäste und mit ihr die Nachfrage nach Hotelunterkünften stieg, waren dem Ausbau der kleinen Badhäuser im beengten Quellenviertek räumliche Grenzen gesetzt. Die großen Hotels wie der Nassauer Hof oder das Hotel Rose entstanden am Rande des Viertels. Anstelle der ersten Badhäuser im Quellenviertel errichteten die Badewirte im 19. Jahrhundert kleinere Hotels, die oftmals aus den Sekundärquellen gespeist wurden.

Bei einem Luftangriff im Februar 1945 wurde das Quellenviertel größtenteils zerstört. Es dauerte bis in die 1950er-Jahre, bis sich die Eigentümer und die Stadt auf eine gemeinsame Grundplanung für den Wiederaufbau nach Plänen des Architekten Rudolf Dörr einigten. Es folgten der Ausbau der Webergasse, der Burgstraße, der Straße An den Quellen und der Langgasse. Immer mehr Geschäftshäuser vervollständigten das Bild des Quellenviertels ebenso wie Wohnhäuser, z. B. das 1956–58 erbaute Apartmenthaus Vier Jahreszeiten auf dem Gelände des ehemaligen Hotels Vierjahreszeiten. Die nach Plänen Dörrs errichteten Gebäude in der Webergasse stehen seit Ende der 1980er-Jahre unter Denkmalschutz.

Durch die Neugestaltung der Fußgängerzone und zahlreiche moderne Neubauten erfährt das Quellenviertel auch heute noch einen andauernden Wandel.

Literatur

Czysz, Walter: Vom Römerbad zur Weltkurstadt, Geschichte der Wiesbadener heißen Quellen und Bäder, Wiesbaden 2000 (Schriften des Stadtarchivs Wiesbaden 7) [S. 334 f.].

Hildebrand, Alexander: Das neue Kur- und Quellenviertel als internationale Visitenkarte. Neugestaltung von Wiesbadens »Herzstück« durch den Baumeister Rudolf Dörr. In: Wiesbadener Leben 4/1994 [S. 28–35].

Sigrid Russ, Bearb., Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wiesbaden I.1 – Historisches Fünfeck. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Stuttgart 2005 [S. 214 ff.].

Sigrid Russ, Bearb., Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Wiesbaden I.3 – Stadterweiterungen außerhalb der Ringstraße. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Hessen, Stuttgart 2005 [S. 574, 596–600].

Kaiser-Friedrich-Platz, 1967 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F001-2260, Urheber: Joachim B. Weber
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