Sprungmarken

Schermuly, Peter

Schermuly, Peter

Maler

geboren: 19.10.1927 in Frankfurt am Main

gestorben: 06.06.2007 in Cesenatico (Italien)


Artikel

Der Maler Otto Ritschl ermöglichte Schermuly 1947 ein freies Malstudium in seinem Atelier. 1950 trat Schermuly der Künstlergruppe50 bei, deren Vorsitzender er einige Zeit war.

Während eines Aufenthalts im Engadin 1953/54 trat er in Verbindung mit Hans Arp, dessen Anregungen seine Neigung zum Absurden unterstützten. Schermuly schrieb einen Zyklus neodadaistischer Gedichte, die 1958 in Teilen in der Eremitenpresse veröffentlicht wurden. Hans Arp und Fernand Léger vermittelten Schermuly 1955/56 einen Studienaufenthalt an der École des Beaux Arts in Paris. 1960 erhielt er den Auftrag, die Ministerpräsidenten des Landes Hessen, Christian Stock und Dr. Georg August Zinn, zu porträtieren. 1961–64 lebte Schermuly erneut in Paris und begann sich von der abstrakten Malerei zu lösen. Erste reale Körper tauchten in seinen Bildern auf. Er studierte im Louvre die Venezianer und die französische Malerei zwischen Nicolas Poussin und Jacques-Louis David.

1965 zeigte das Museum Wiesbaden erste Ergebnisse dieses Entwicklungsprozesses. 1989/90 fand die Retrospektive »Ölbilder 1948–1986« statt. Schermulys Malerei wurde von Anfang an von einer kunsttheoretischen Lehrtätigkeit begleitet. Eine Summe seines Wirkens enthält in beinahe aphoristischer Form sein Film »Ein Tizian von Rubens«, der 1969 für die ARD produziert wurde. In Einzelausstellungen in Europa, den USA und Russland wurden seine Bilder gezeigt.

1978–2007 lebte Schermuly in München. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Münchner Nordfriedhof.

Literatur

Kürschners Handbuch der Bildenden Künstler, München u. a. 2005.

Mosebach, Martin, Schermuly, Brigitte (Hrsg.): Peter Schermuly. Catalogue raisonné, München 2015.