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Schirrmacher, Frank

Schirrmacher, Frank

Journalist, Herausgeber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ)

geboren: 05.09.1959 in Wiesbaden

gestorben: 12.06.2014 in Frankfurt am Main


Artikel

Schirrmacher galt als einer der bedeutendsten Publizisten der Bundesrepublik. 1979 legte er an der Humboldt-Schule in Wiesbaden das Abitur ab. Nach dem Studium der Germanistik und Anglistik in Heidelberg sowie der Philosophie und Literaturwissenschaft in Cambridge folgten 1984 das Magisterexamen und 1985 die Promotion mit einer Arbeit über Franz Kafka.

Auf Vorschlag von Dolf Sternberger holte ihn Joachim Fest (1926–2006) als Hospitant in die Kulturredaktion der FAZ. Ab 01.07.1985 wurde er Feuilletonredakteur und ab 01.01.1989 als Nachfolger von Marcel Reich-Ranicki (1920–2013) Leiter der Redaktion »Literatur und literarisches Leben«. 1994 übernahm er von Fest das Amt des für das Feuilleton zuständigen Herausgebers der FAZ. In dieser Funktion regte er zahlreiche kulturelle Debatten an und veröffentlichte mehrere Bücher, die auch politisch einflussreich waren, so »Das Methusalem-Komplott« (2004), an dem sich die Demografiedebatte entzündete, ferner »Payback« (2009) und »Ego – das Spiel des Lebens« (2013), in denen er die gesellschaftlichen Dimensionen des digitalen Wandels beschrieb. Schirrmacher wurde vielfach mit Preisen ausgezeichnet, so 2007 mit dem Jacob-Grimm-Preis Deutsche Sprache.

Literatur

Schirrmacher, Frank: Ungeheuerliche Neuigkeiten: Texte aus den Jahren 1985 bis 2014, hrsg. und mit einem Vorwort versehen von Jakob Augstein, München 2015.