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Scholz, Ernst August Gustav

Scholz, Ernst August Gustav

Jurist, Politiker

geboren: 03.05.1874 in Wiesbaden

gestorben: 26.06.1932 in Berlin


Artikel

Der Sohn eines Justizrats studierte Rechtswissenschaften in Freiburg, Marburg und Heidelberg, wurde 1895 zum Dr. jur. promoviert und trat 1899 als Regierungsassessor in den öffentlichen Dienst ein. Im Juli 1902 wurde er in Wiesbaden dritter besoldeter Beigeordneter und erhielt Anfang 1903 das neu geschaffene Amt des Stadtkämmerers. 1909 schied er infolge seiner Wahl zum Beigeordneten in Düsseldorf aus dem Dienst der Stadt Wiesbaden aus, wurde 1912 Oberbürgermeister von Kassel und 1913/14 Oberbürgermeister von Charlottenburg. 1912–18 war Scholz Mitglied des preußischen Herrenhauses.

1919 schloss er sich der Deutschen Volkspartei an, wurde 1921 in den Reichstag gewählt und war dort 1929/30 Vorsitzender der DVP-Fraktion. 1920–21 amtierte Scholz als Reichswirtschaftsminister in der von Reichskanzler Constantin Fehrenbach (Zentrum) geführten Regierung. 1922–29 leitete er als Vorsitzender den Berufsverein der höheren Kommunalbeamten Deutschlands. Besondere Verdienste erwarb sich Scholz mit seiner langjährigen Arbeit für die Sparkassenverbände, durch die er zur Modernisierung des deutschen Sparkassenwesens beitrug.

Scholz verfasste zahlreiche Schriften über das Reichshypothekenrecht und das Gemeindebesteuerungssystem in Preußen sowie ein Rechtsbuch für Genossenschaften. Die TH Berlin verlieh ihm die Ehrendoktorwürde der Ingenieurwissenschaften (Dr.-Ing. e.h.).

Literatur