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Stein-Liebenstein zu Barchfeld, Friedrich Wilhelm (Wilm) Karl Rudolf Adalbert Freiherr von

Stein-Liebenstein zu Barchfeld, Friedrich Wilhelm (Wilm) Karl Rudolf Adalbert Freiherr von

Amtsgerichtsdirektor

geboren: 06.07.1869 in Stendal

gestorben: 20.07.1954 in Wiesbaden


Artikel

Stein-Liebenstein zu Barchfeld studierte Rechts- und Staatswissenschaften in Marburg, Leipzig und Berlin, wurde anschließend promoviert und 1890 zum Rechtsreferendar, 1895 zum Gerichtsassessor und 1900 zum Amtsrichter in Birstein ernannt. Dort wirkte er bis zu seiner Versetzung an das Amtsgericht Frankfurt am Main 1906. 1908 wechselte er als Landrichter nach Limburg/Lahn, wo er 1910 zum Landgerichtsrat befördert wurde. Ab 1914 war er als Amtsgerichtsrat in Wiesbaden tätig.  1931 erfolgte seine Ernennung zum Landgerichtspräsidenten und 1933 seine Berufung zum Amtsgerichtsdirektor. Diese Position bekleidete er bis 1934.

Stein-Liebenstein zu Barchfeld gehörte – als Vertreter des Stadtkreises Wiesbaden – von 1921–33 dem Nassauischen Kommunallandtag sowie dem Provinziallandtag an. Außerdem war er von 1921–30 und ab 1933 stellvertretendes und zwischen 1930 und 1933 Mitglied des Preußischen Staatsrats, durch den die preußischen Provinzen an der preußischen Landesgesetzgebung und -verwaltung mitwirkten. 1921–25 und 1930–32 gehörte er der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) an. 1926–29 betätigte er sich für die Hessen-Nassau Arbeitsgemeinschaft Stadt und Land (HNASL) und 1933 für die im Februar des gleichen Jahres gegründete Kampffront Schwarz-Weiß-Rot, die sich vor allem aus ehemaligen DNVP-Mitgliedern rekrutierte, die auf diese Weise ihre Abkehr vom Weimarer Parteienstaat verdeutlichen wollten.

Stein-Liebenstein zu Barchfeld war Kommendator der Rheinischen Genossenschaft des Johanniterordens.

Literatur

Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser. Zugleich Adelsmatrikel der deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A. 92. Jg., Gotha 1941 (Ausg. für 1942) [S. 495]. 

Lilla, Joachim: Der Preußische Staatsrat 1921–1933. Ein biographisches Handbuch, Düsseldorf 2005 [S. 157].