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Thermalbad Aukammtal

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Mit der Eröffnung des Thermalbads Aukammtal begann 1976 ein neuer Abschnitt der Wiesbadener Kurwirtschaft. Zum ersten Mal seit der Erschließung der Heilquellen durch die Römer kann man seither im Wiesbadener Thermalwasser schwimmen.

Zur Verfügung stehen ein 300 m2 großes Außenbecken, das mit einem Innenbecken von 400 m2 Größe verbunden ist. Eine 2,6 km lange Wasserleitung von der Adlerquelle ins Aukammtal, die mit der Kochbrunnen- und der Schützenhofquelle vernetzt ist, macht es möglich. Das bis zu 67 °C heiße Thermalwasser wird zum Baden auf 32 °C heruntergekühlt, mit Ozon behandelt und geringfügig mit Chlor versetzt.

Für den Standort Aukammtal entschied man sich wegen der Nähe zur DKD Helios Klinik Wiesbaden (1970). 18 Millionen DM kostete das moderne Bad des Darmstädter Architekten Klaus Emmler. Dieser hatte 1969 den Architektenwettbewerb gewonnen. Der erste Spatenstich erfolgte im Mai 1973 durch Oberbürgermeister Rudi Schmitt (SPD), die Eröffnung war am Gründonnerstag 1976. Die Entscheidung für ein neues Thermalbad war in der Amtszeit des Kurdirektors Karl-Alfons Deisenroth (1967–76) gefallen. Schon seit 1955 hatte man im Rathaus über ein neues Thermalbad, mit dem man die Kur wiederbeleben wollte, diskutiert. 1966 empfahl der Leiter der hessischen Staatsbäder in einem Gutachten den Bau von Sanatorien und eines Thermalschwimmbads.

Bis zum Jahr 2001 hatten zehn Millionen Besucher in 25 Jahren genauso wie das aggressive Natrium-Chlorid-Wasser ihre Spuren hinterlassen. Nach einer umfangreichen Sanierung des Bades durch den Architekten Jürgen Fritz und die Baufirma Bilfinger + Berger konnte es 2003 wiedereröffnet werden. Schon der erste Besucheransturm war enorm.

Das Thermalbad Aukammtal, ein Gesundheits- und zugleich Wellnessbad, besitzt heute (2015) eine vielfältige Saunalandschaft, ein Dampfbad, einen Whirlpool mit Lichtdecke und eine Aqua-Sauna-Bar, dazu Gesundheitsangebote wie Aqua Workout und Fitnessübungen bei rhythmischer Musik. Bis 2008 stand das Thermalbad Aukammtal unter der Regie der Kurbetriebe. Seither gehört es zur städtischen Bädergesellschaft Mattiaqua.