Sprungmarken

Warmer Damm

Artikel

Der Warme Damm ist ein etwa 4,6 ha großer englischer Landschaftspark in direkter Nachbarschaft zum Hessischen Staatstheater Wiesbaden und zur Wilhelmstraße. Er zeichnet sich durch weitläufige Rasenflächen und einen hochwertigen Baumbestand aus. Ein Weiher mit Fontäne bildet das Zentrum.

Der Warme Damm entstand auf dem Gelände einer ehemaligen Weiherlandschaft mit Bächen und Dämmen, die im 17. Jahrhundert als östliche Stadtbefestigung jenseits der Stadtmauer diente. Nach und nach legte man die Weiher trocken, auf dem Gelände entstanden »Krautäcker«, eine Ziegelei und die Pletzmühle. Im Zuge der Stadterweiterung im 19. Jahrhundert wurden die Grundstücke am Warmen Damm von Hofgartendirektor Carl Friedrich Thelemann 1859/60 als Landschaftspark angelegt.

In der Grundstruktur ist er weitgehend erhalten geblieben, obwohl mehrfach in die Substanz eingegriffen wurde: Durch den Bau des Staatstheaters 1892–94 und die Anlage von Parkplätzen in der Paulinenstraße in den 1960er-Jahren wurde die ursprüngliche Fläche um etwa ein Viertel verkleinert. Im Vergleich zum historischen Bestand hat sich insbesondere der Gehölzbestand verändert: Gegenüber ursprünglich mindestens 700 Bäumen wachsen am Warmen Damm noch ca. 200 Bäume teils exotischer Arten, die jedoch nicht mehr die Pflanzenvielfalt der Thelemannschen Sammlung abbilden; unter ihnen befinden sich schätzungsweise noch etwa 50 Bäume aus der Erstanlage.

Der Warme Damm steht seit 1974 unter Denkmalschutz. Bei der Pflege und Weiterentwicklung wird heute das Augenmerk auf die Treue zum ursprünglichen Charakter des Parks gelenkt.

Weiher im Warmen Damm, 1967 wiesbaden.de/ Stadtarchiv Wiesbaden, F000-2298, Urheber: Joachim B. Weber
1 / 2