Wiesbadens verrohrte Bäche
Die Fließgewässer Rambach, Schwarzbach, Dambach, Kesselbach und Wellritzbach prägten früher das Bild der Wiesbadener Innenstadt. In der Vergangenheit wurden sie unter anderem zum Transport von Abwasser genutzt.
Aufgrund der sich daraus ergebenden schlechten hygienischen Bedingungen wurden die Bäche im Zuge der Stadtentwicklung überbaut, sodass sie nun unterirdisch als Bachkanäle verlaufen und für Bürgerinnen und Bürger nicht sichtbar sind. Heute wird das Abwasser gesondert abgeleitet und die sauberen Bäche unterfließen die Innenstadt in einem weitläufigen Kanalnetz.
Das Bestehen der Bachkanäle heute
Die Wiesbadener Innenstadt ist von einem Bachkanalnetz mit einer Gesamtlänge von über 14,6 Kilometern durchzogen. Die Länge der Kanäle beträgt über 3,6 Kilometer, die Breite beträgt zwei Meter. Durch diese Dimensionierung sind die Bachkanäle begehbar und galten bereits in der Kaiserzeit als touristische Attraktion.
Der aus kunstvoll gemauerten Korbbögen bestehende Salzbachkanal, dessen Sohle bis zu sieben Meter unter der Wilhelmstraße und der Friedrich-Ebert-Allee verläuft, stellt dabei eine Besonderheit dar. Die von Gehwegen gesäumte Rinne des Salzbaches ist viereinhalb Meter hoch und fünf Meter breit. Das Wiesbadener Kanalbauamt lud einst zu Führungen durch die Unterwelt der Wilhelmstraße vom Warmen Damm bis zum Mühltal ein. Auch heute noch werden Besichtigungen angeboten. Pro Sekunde ist der Kanal in der Lage eine Wassermenge von etwa 85.000 Litern abzuleiten.
Doch nicht alle Kanäle sind begehbar. Vielfach verlaufen die Bäche in schmalen Betonkanälen.
Die Unterhaltung der Bachkanäle
Eine der vielfältigen Aufgaben des Umweltamtes ist die Unterhaltung der Bachkanäle. Vor allem im Fall von Starkregen und Hochwasser müssen die Bachkanäle funktionsfähig sein und die plötzlich anfallenden Wassermassen sicher ableiten können. Altersbedingt weisen die Bachkanäle an manchen Stellen kleinere und größere Schäden auf. Fehlender oder rissiger Fugenmörtel, einwachsende Baumwurzeln, Geschiebeablagerungen, Risse und Scherbenbildung sind die häufigsten Probleme. Um den Zustand der Bachkanäle bewerten zu können, werden sie regelmäßig begangen oder mittels einer TV-Kamera befahren. Diese Inspektionen werden von Fachfirmen ausgeführt und bilden die Grundlage zur Erstellung von Sanierungskonzepten angepasst an den jeweiligen Schaden.
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