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Was tun gegen die Volkskrankheit Rückenschmerzen?
Gut besucht war die Veranstaltung der 10. Hessischen Gesundheitstage im Medienraum des neuen Landtags. Dort referierten Spezialisten aus dem Wirbelsäulenzentrum des St.-Josef-Hospitals über konservative und operative Behandlungsmethoden von Rückenschmerzen und stellten sich anschließend individuellen Zuhörerfragen.

Die Ursachen dieser Volkskrankheit, bei der Alter, Vererbung, Größe, körperliche Belastung sowie - als einzige beeinflussbare Faktoren - Übergewicht und Rauchen eine Rolle spielen, können in Nerven, Muskeln, Knochen, Gelenken oder einem Bandscheiben-Vorfall liegen, aber auch psychisch bedingt sein. Folglich gestaltet sich die Diagnose kompliziert. Bei akuten Rückenschmerzen sollte man sich laut Dr. Holger Koepp schonen, aber nicht ins Bett legen, ein Schmerzmittel nehmen, nach Bedarf Wärme oder Kälte anwenden und erst einmal den weiteren Verlauf abwarten. Bei einem kurz zuvor erlittenen Trauma, Fieber, Osteoporose, einer Vorgeschichte mit Tumor oder Brustkorbschmerzen (Herzinfarkt?) ist ein Arzt aufzusuchen. Verschleißbedingte Wirbelsäulen-Erkrankungen ohne neurologische Ausfälle werden konservativ, also etwa mit Krankengymnastik und Massage, behandelt. Die Kombination mehrerer Verfahren, die so genannte multidisziplinäre Schmerztherapie, erweist sich bei chronischen Schmerzpatienten laut Koepp als besonders wirkungsvoll. Gute Erfolge ließen sich auch mit Injektionsbehandlungen erzielen: Mehrfach wiederholt, könnten sie den Schmerz oft dauerhaft beseitigen. Um dabei Risiken zu minimieren, wird diese Therapie unter Röntgenkontrolle angewandt. Eine Operation ist unumgänglich etwa bei Blasen- oder Mastdarmentleerungsstörungen und Lähmungen wichtiger Muskelgruppen.
Die unterschiedlichen Operationsverfahren bei Bandscheibenvorfällen stellte Dr. Alexander Isenberg-Jorgensen vor: Liegen Verschleißerscheinungen vor, ist in der Regel eine Versteifung angesagt. Dazu bietet sich für die Halswirbelsäule beispielsweise ein Implantat ("Peek Cage") an, das als Abstandshalter wie ein Dübel zwischen zwei Bandscheiben gesetzt wird. In anderen Fällen kann man die Beweglichkeit mittels einer Bandscheiben-Prothese erhalten. Letztere eignet sich jedoch auch nicht bei rheumatischen Erkrankungen oder ausgeprägter Osteoporose. Eine Fraktur infolge dieser Erkrankung bedarf nicht immer der Operation, sondern kann, sofern nicht verschleppt und mit neurologischen Ausfällen verbunden, beispielsweise mit Schmerztherapie und Korsett behandelt werden. Wenn die Osteoporose schon manifest ist, wird ein Kombinationspräparat von Calcium und Vitamin D empfohlen; außerdem können Bisphosphonate dem Abbau von Knochenmasse entgegenwirken. Bei Operationen an osteoporotischen Knochen sorgen hohle Schrauben, durch Löcher mit Zement auffüllbar, für festen Halt. Die Stabilisierung durch Versteifung - Goldstandard bei Verschleiß – verglich Volker Dathe mit dynamischen Möglichkeiten an der Lendenwirbelsäule. Dafür stehen inzwischen neuartige Schrauben zur Verfügung, die fest im Knochen sitzen, aber bewegliche Köpfe haben. Man vermutet, so Dathe, dass ein solches dynamische Verfahren die Degeneration der Bereiche verlangsamt, die an das operierte Segment angrenzen; belegt sei das jedoch noch nicht.
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