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Kulturentwicklungsplan beschlossen – Umsetzung beginnt
Die „Leitplanken“ für Wiesbadens Kultur wurden in einem eineinhalbjährigen Beteiligungsprozess erarbeitet. Kulturdezernent Axel Imholz stellte den beschlossenen Kulturentwicklungsplan (KEP) am Montag, 14. Dezember, in einer virtuellen Pressekonferenz vor.
Der Kulturentwicklungsplan für Wiesbaden ist das Ergebnis eines eineinhalbjährigen, breit angelegten Beteiligungsprozesses. Eingebracht haben sich zahlreiche Kulturschaffende, Künstlerinnen und Künstler sowie engagierte Bürgerinnen und Bürger. „Der gesamte Prozess war darauf ausgerichtet, die spezifischen örtlichen Gegebenheiten des Wiesbadener Kulturlebens zu erfassen und, darauf aufbauend, eine nachhaltige Entwicklungsstrategie zu formulieren“, betonte Kulturdezernent Axel Imholz bei der Vorstellung des beschlossenen Plans. „Insgesamt wurden 120 Maßnahmen und Handlungsvorschlägen erarbeitet. Sie dienen als Leitplanken für die Kulturentwicklung der kommenden Jahre. Die Vorschläge zielen auf die Stärkung einzelner Kultursparten ebenso wie auf Fortschritte bei Querschnittsaufgaben wie der kulturellen Bildung und Teilhabe, der Raumsituation oder der Sichtbarkeit von Kultur.“

Mit der Fertigstellung des Kulturentwicklungsplans ist die Arbeit nicht getan. „Die Umsetzungsphase schließt sich unmittelbar an“, machte der Kulturdezernent deutlich. „Der Übergang von der Planung zur Umsetzung ist fließend. Zentrale Herausforderung ist es jetzt, anhand der ‚Leitplanken‘ im KEP die nächsten Schritte zu gehen. Dies geht nur gemeinsam mit den Kulturschaffenden und dem Publikum. Eine besonders wichtige Rolle kommt dem Kulturbeirat zu.“

Struktur des Entwicklungsprozesses
Die Bestrebungen, für Wiesbaden einen Kulturentwicklungsplan zu schaffen, gehen zurück auf das Jahr 2015. Mit der Bestandsaufnahme zur Kultur in Wiesbaden wurde 2017 eine wichtige Vorarbeit geleistet. Im Herbst 2018 hat die Stadtverordnetenversammlung den Auftrag zur Erarbeitung des Kulturentwicklungsplans erteilt. Die Kulturentwicklungsplanung als Beteiligungsprozess mit Kulturakteuren und Bürgerschaft anzulegen, entsprach einer Vorgabe des Stadtparlaments. Dieses bestimmte weiterhin, den Planungsprozess durch externe Fachleute begleiten zu lassen. Nach öffentlicher Ausschreibung (Teilnahmewettbewerb) hat die Arbeitsgemeinschaft (AG) STADTart (Ralf Ebert) – Kurt Eichler – Anke von Heyl aus Dortmund beziehungsweise Frechen (bei Köln) diese Aufgabe übernommen. Mit ihrem ‚Blick von außen‘ hat die AG dem Kulturentwicklungsprozess wichtige Impulse und Anregungen geben können.

Neben der Datenanalyse und Interviews mit Expertinnen war insbesondere die beteiligungsorientierte Erarbeitung von Leitlinien, Zielen, Handlungsfeldern und Maßnahmen von großer Bedeutung für den Prozess. Hierzu gehörten neben den öffentlichen Formaten (Bürgerdialoge), die sich an alle interessierten Bürgerinnen und Bürger richteten, insbesondere die sparten- beziehungsweise themenspezifischen Workshops, die mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Kulturszene durchgeführt wurden. Darüber hinaus wurde eine Online-Befragung von 40 Kultureinrichtungen und Kulturveranstaltungen in öffentlicher und frei- sowie gemeinnütziger und zivilgesellschaftlicher Trägerschaft durchgeführt.

Das interne Steuerungsgremium zur konzeptionellen Lenkung wurde paritätisch mit Vertreterinnen und Vertretern aus der Kulturszene sowie Politik und Verwaltung besetzt. Zentrale Aufgabe des Steuerungsgremiums war die Begleitung und Steuerung des Erarbeitungsprozesses auf der Basis einer laufenden Berichterstattung seitens der Arbeitsgemeinschaft. Ein besonderer Arbeitsschwerpunkt war dabei die intensive Erörterung der in den übergreifenden Handlungsfeldern formulierten Maßnahmenvorschläge für eine nachhaltige Kulturentwicklung, die den Kern des Kulturentwicklungsplans bilden.

Ergebnisse des KEP
Der Kulturentwicklungsplan soll zahlreiche Fragen zur zukünftigen Kulturentwicklung in Wiesbaden und zur Rolle des Kulturbereichs der Landeshauptstadt in der Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main und überregional beantworten. Entsprechend behandelt der KEP folgende zentralen Kapitel:
1) Rahmenbedingungen für die Kultur in der Landeshauptstadt Wiesbaden, unter anderem in Bezug auf kulturelle Infrastruktur, kulturelle Teilhabe, Finanzierung
2) Determinanten der Kulturentwicklungsplanung und der Stellenwert der Kultur für die gesamtstädtische Entwicklung, unter anderem Kultur und Stadtentwicklung
3) Skizzierung der für die zukünftige Kulturentwicklung in Wiesbaden zu berücksichtigen-den gesellschaftlichen Veränderungen und Trends
4) Darstellung der Ergebnisse ausgewählter kultureller Cluster, unter anderem hinsichtlich Stärken, Herausforderungen, Handlungsvorschlägen
5) Identifizierung von Cluster-übergreifenden Handlungsfeldern und Maßnahmen für eine nachhaltige Kulturentwicklung, unter anderem kulturelle Teilhabe, Kulturförderung
6) Zusammenfassung der Ergebnisse des Planungsprozesses und Perspektiven, unter anderem Priorisierung der Maßnahmen
7) Kulturpolitische Herausforderungen in Wiesbaden vor dem Hintergrund der Covid-19- Pandemie (Exkurs)

Die spartenbezogene Analyse ist nach dem Clusterprinzip erfolgt. Dabei wurden ähnliche beziehungsweise benachbarte mediale Bereiche und institutionelle Sektoren zu Gruppen zusammengefasst. Folgende Cluster wurden definiert:
Kulturelles Erbe
Bibliotheken und Literatur
Darstellende Kunst
Musik
Bildende Kunst und Design
Film und Medien
Kulturelle Bildung und Teilhabe.

Die Abgrenzung der spartenübergreifenden, an Querschnittsthemen orientierten Handlungsfelder hat sich insbesondere aus den Diskussionen mit den Kulturakteurinnen und -akteuren in den Fachworkshops ergeben:
Sichtbarkeit der Kultur in Wiesbaden
Kulturelle Teilhabe
Arbeits- und Präsentationsräume für Kultur
Systematik und Verfahren der Kulturförderung
Experimentelle Projekte und innovative Formate unterstützen
Profilierung und regionale Verankerung der Wiesbadener Kulturlandschaft
Kommunikation, Vernetzung und Kooperation der Kulturakteure
Digitale Konzepte
Organisation und Fachlichkeit des Kulturamts stärken
In den verschiedenen Diskussionen wurden die Bereiche Kulturförderung, Raumfrage, Kulturelle Teilhabe, Sichtbarmachung von Kultur sowie die Arbeitsbedingungen der Kulturschaffenden als Schwerpunkte und besonders dringende kulturelle Herausforderungen herausgestellt.

Mitten in den laufenden Prozess der Kulturentwicklungsplanung fiel seit Februar/März das Auftreten der Corona-Pandemie, von der auch das kulturelle Leben nach wie vor stark betroffen und eingeschränkt ist. Dem Kulturentwicklungsplan ist daher ein Positionspapier (Momentaufnahme vom Oktober 2020) beigegeben.

Abschließend dankt Kulturdezernent Imholz allen am Prozess der Erstellung Beteiligten: „Ohne die engagierte und kompetente Begleitung aus der Kulturszene und der Bürgerschaft sowie aus Politik und Verwaltung wäre das nun vorliegende Ergebnis, das ein Gemeinschaftswerk darstellt, nicht möglich gewesen. Mein herzlicher Dank gilt allen, die hieran beteiligt waren.“

Der vollständige Kulturentwicklungsplan ist online abzurufen unter: https://www.wiesbaden.de/kultur/kulturentwicklungsplan/kulturentwicklungsplanung.php.

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Ergänzende, beigefügte Informationen:
Liste der 54 spartenbezogenen Handlungsvorschläge
Liste der 66 Handlungsvorschläge zu den spartenübergreifenden Handlungsfeldern

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Telefonzentrale Rathaus:

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