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„Stadtmuseum am Markt“: Stadtgeschichte im historischen Marktkeller
Im Sommer dieses Jahres hatte die Stadtverordnetenversammlung beschlossen, den Marktkeller in Wiesbaden von der stadteigenen WVV anzumieten. Das Stadtmuseum muss seine bisherige Ausstellungsfläche hinter dem Alten Rathaus, das sogenannte „Schaufenster Stadtmuseum“, aufgeben, da das Gebäude eine andere Nutzung erfahren soll.
„Das Freiwerden des Marktkellers war eine großartige Chance, die wir entschlossen ergriffen haben. Wiesbaden erhält mit dem Marktkeller, losgelöst vom Stadtmuseumsprojekt, einen Ort, der Stadtgeschichte zum Erlebnis macht“, betont Kulturdezernentin Rose-Lore Scholz.

Der Marktkeller ist ein unter Denkmalschutz stehendes Einzeldenkmal. Er wurde im Jahr 1900 als Gewölbe-Kelleranlage mit einem quadratischen Grundriss und einer Grundfläche von rund 1.300 Quadratmetern erbaut. 1999 wurde er zu einer „Markthalle“ umgebaut und saniert. 2012 erfolgte eine Nutzungsänderung von einer Verkaufsstätte in eine Versammlungsstätte, wobei es keine baulichen Veränderungen am äußeren Erscheinungsbild gab.

Dr. Bernd Blisch, Sammlungsleiter und kommissarischer Direktor des Stadtmuseums, stellte jetzt gemeinsam mit Ute Günzel vom Architekturbüro „Echo – Kommunikation im Raum“ aus Darmstadt die Planungen und den aktuellen Stand des Projektes im Ausschuss für Schule und Kultur vor.

„Die starke Architektur des Marktkellers verbietet es, den Gesamteindruck des Raumes, der von hohem architektonischem Wert ist, durch Abmauerungen und Kammernbildung zu zerstören. Die öffentlichen Bereiche sollen fließende Übergänge und Sichtachsen beibehalten“, so Blisch.

Die gesamte Fläche des Marktkellers verteilt sich folgendermaßen: Rund 500 Quadratmeter Dauerausstellung, rund 250 Quadratmeter Sonderausstellungsfläche, rund 50 Quadratmeter „Schatzkammer“ Museum, rund 150 Quadratmeter Kinderausstellung und rund 150 Quadratmeter multifunktionale Fläche. Hinzu kommen Lagerflächen und Technikbereiche sowie die öffentlichen Museumsbereiche wie Kasse und Eingang, Museumsshop, Garderobe und Toiletten.

Zur Dauerausstellung:
Der Marktkeller bietet zum ersten Mal in der Geschichte des Stadtmuseums Wiesbaden die Möglichkeit, den Besuchern eine Ausstellung zu präsentieren, die einen Überblick über die Stadtgeschichte von der Vor- und Frühgeschichte bis in die Gegenwart geben soll. Bei der Objektauswahl standen die Themen „Wiesbaden als Badestadt und Stadt des Wassers“ sowie „Wiesbaden als politisches Zentrum“ im Mittelpunkt.

Als partizipatives Element gibt es für ausgewählte Objekte eine Bürgerin oder einen Bürger als Patin/Paten. Die scheinbar objektive Auswahl der historischen Objekte durch die Fachwissenschaftler wird ergänzt um subjektive Stellungnahmen heutiger Zeitgenossen.

Die Architektin und Gestalterin Ute Günzel erläuterte die Gestaltung der Dauerausstellung, die sich frei macht von den Säulen und Wänden des Marktkellers und als unterbrochenes Band durch den Raum mäandert.

Die Besucherinnen und Besucher haben darüber hinaus die Möglichkeit, sich über die Datenbank der Sammlung Nassauischer Altertümer ihr jeweiliges Lieblingsstück auszuwählen, das dann für einen gewissen Zeitraum in die Ausstellung integriert wird. Damit wird deutlich gemacht, dass Ausstellungen immer eine Auswahl darstellen, die veränderbar sind.

Zur Kinderausstellung:
Ein eigener Bereich für Kinder im Kindergarten- und Grundschulalter bis hin zur fünften Klasse soll im Marktkeller neben der Dauerausstellung entstehen. Das Erleben, Spielen und Entdecken steht im Mittelpunkt von Ausstellungen im Zweijahresrhythmus, in der die Kinder sich spielerisch mit Geschichte auseinandersetzen. Die Themen orientieren sich am Lehrplan der Grundschule.
Begonnen wird mit dem Thema „Die Römer in Wiesbaden“, da - wie die 2014 gezeigte Kinderausstellung „Die spinnen, die Mattiaker“ deutlich machte - eine große Nachfrage der Schulen zu dem Thema besteht.

Zur Schatzkammer:
Eine „Schatzkammer“ innerhalb der Ausstellung soll die Möglichkeit bieten, herausragende Stücke der Sammlung Nassauischer Altertümer, eine der bedeutendsten kulturhistorischen Sammlungen der Region, zu präsentieren, ohne einer thematischen oder chronologischen Vorgabe folgen zu müssen. Die Sammlung wird hierbei also selbst zum Thema.

Zur Wechselausstellungsfläche:
Das Stadtmuseum am Markt wird neben den auf längere Zeiträume geplanten Ausstellungsbereichen auch eine Fläche für Sonderausstellungen bereithalten. Mit rund 250 Quadratmetern bietet sie so viel Raum wie bisher das „Schaufenster Stadtmuseum“.

Zur multifunktionalen Fläche:
Der Multifunktionsbereich ist zunächst für Empfänge, Vorträge oder Lesungen vorgesehen. Darüber hinaus soll er auch genutzt werden, um mit kleinen Präsentationen auf aktuelle Themen in der Stadt reagieren zu können.

Parallel zu der Ausstellungseinrichtung wird an einem umfangreichen museumspädagogischen Programm gearbeitet, das Kinder- und Erwachsenengruppen, aber auch Einzelbesucherinnen und –besucher bei ihrem Museumsbesuch begleiten soll.

Arbeit innerhalb des Zeit- und Budgetrahmens:
Kulturdezernentin Scholz konnte auf Rückfrage bestätigen, dass man im Augenblick sowohl im Kosten- als auch im gesteckten Zeitrahmen arbeite. Geplant ist eine Eröffnung des zukünftigen „Stadtmuseum am Markt“ Anfang März 2016. Für die museale Ertüchtigung des Marktkellers – Vitrinen und andere Präsentationseinrichtungen sowie Haustechnik – werden 900.000 Euro aufgewendet. Miete und laufende Betriebskosten bleiben im Rahmen der bisher für das „Schaufenster“ verfügbaren 90.000 Euro jährlich.

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Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Telefonzentrale Rathaus:
"Stadtmuseum am Markt": Stadtgeschichte im historischen Marktkeller
"Stadtmuseum am Markt": Stadtgeschichte im historischen Marktkeller

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