Sprungmarken
Wo bin ich?
  1. Startseite
  2. Medien
  3. Pressemitteilungen
  4. Suchergebnis

Pressemitteilung

Pressereferat
Beruf & Bildung, Gesellschaft & Soziales, Homepage, Kinder & Jugend
Schulsozialarbeit sieht trotz Corona große Ausbildungsbereitschaft
Die Schulsozialarbeit sieht trotz Corona eine große Ausbildungsbereitschaft bei den Wiesbadener Jugendlichen.
„Zum Schuljahr 2022/23 können insgesamt vier neue Sozialarbeitsstellen für die Gerhart-Hauptmann-Schule, Albrecht-Dürer-Schule und Erich Kästner-Schule eingerichtet werden“, so Sozialdezernent Christoph Manjura, der sich zufrieden über den von der Stadtverordnetenversammlung im Zuge der Haushaltsberatungen beschlossenen weiteren Ausbau der Schulsozialarbeit in Wiesbaden zeigt. „Und durch das Aufholprogramm des Landes Hessen kann der geplante Startpunkt vier Monate vorverlegt werden, und es kann schon am 1. März dieses Jahres losgehen“, freut sich Manjura. Den entsprechenden Beschluss hat der Magistrat in seiner Sitzung am Dienstag, 18. Januar gefasst.

2020 ist ein zweitstufiger Ausbau der Schulsozialarbeit an drei der fünf Wiesbadener Realschulen bereits beschlossen und in einer ersten Stufe sind bereits zum Schuljahr 2020/21 fünf Stellen installiert worden. „Da bedingt durch die Corona-Pandemie in den letzten beiden Jahren weniger Ausbildungsverträge unterschrieben wurden, ist es ein Gewinn, dass diese Schulen Schulsozialarbeit und Berufsorientierung ausweiten können; das kommt den Schülerinnen und Schülern zu Gute“, betont der Sozialdezernent.

Waren es 2020 noch 333 Schülerinnen und Schüler, die nach Abschluss aus Schulen mit Schulsozialarbeit in eine Ausbildung wechselten, so betrug bei einer vergleichbaren Größenordnung die Zahl im Sommer 2021 nur noch 269. „Über zwei Jahre lang gab es keine Angebote zur beruflichen Orientierung. Das spüren unsere Schülerinnen und Schüler, aber ebenso die Unternehmen“, fasst Dan Pascal Goldmann, Abteilungsleiter der Schulsozialarbeit im Amt für Soziale Arbeit, mit Blick auf die Abgangs- und Übergangsstatistik der Schulsozialarbeit für das Jahr 2021 die Situation zusammen.

Wie wichtig für die gelingenden Übergänge in eine Ausbildung die vielfältigen Angebote zur beruflichen Orientierung sind, weiß man seitens der Schulsozialarbeit sehr genau. An 13 Wiesbadener Förder-, Haupt-, Real- und Integrierten Gesamtschulen sowie an fünf berufsbildenden Schulen bieten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Abteilung den jungen Menschen eine Vielzahl von Möglichkeiten zur beruflichen Orientierung an. Zu diesen Angeboten gehören Betriebsbesichtigungen, zu denen auch die Eltern eingeladen werden, ebenso wie unterschiedliche Tage der Berufe, Vorbereitung auf Einstellungstests und Bewerbungsgespräche, arbeitsfeldbezogene Angebote in Werkstätten und betriebsähnlichen Arbeitsstätten und verschiedene weitere Angebote mehr. Sie alle tragen dazu bei, dass junge Menschen die Vielfalt möglicher Berufe kennenlernen, sich für einen Ausbildungsberuf entscheiden und erfolgreich in eine Ausbildung einmünden - oftmals eben gerade durch ein Praktikum oder die Teilnahme an der Woche „DU bist BERUFen“, während der sie Wiesbadener Unternehmen und Betriebe kennenlernen.

Kompensiert wurde der Rückgang des Übergangs aus den Klassen 9 und 10 in Ausbildung zum Großteil durch den Übergang in Angebote der Berufsvorbereitung wie beispielsweise die neue „Berufsfachschule Übergang Ausbildung (BÜA)“ in den beruflichen Schulen oder bei Maßnahme-Trägern wie zum Beispiel „Berufsvorbereitende Bildungsgänge (BvB)“ über die Agentur für Arbeit.

Die Einzelstatistik zur einjährigen berufsvorbereitenden Schulform weist bei den Übergängen in Ausbildung sogar einen Zuwachs aus. In dieser Schulform findet eine Berufsvorbereitung durch schulischen Werkstattunterricht mit berufsbildenden Schwerpunkten statt. Gerade in Zeiten fehlender „realer“ Werkstatterfahrungen ein umso wichtigeres Modell. Noch deutlicher wird es bei den Berufsfachschulen; hier sind 48 Prozent in Ausbildung übergegangen. Viele Jugendlichen haben diese Angebote genutzt und konnten dadurch Ausbildungsbetriebe und Unternehmen von ihrer Ausbildungsbereitschaft überzeugen. Zum Vergleich: Von 823 Schulabgängerinnen und Schulabgängern aus den Regelschulen sind der Großteil im Jahr 2021 auf weiterführende Bildungsangebote und nur 16 Prozent in Ausbildung übergegangen.

„Unternehmen, die für den Sommer 2022 engagierten und beruflich orientierten Nachwuchs suchen, sind also gut beraten, ein Auge auf die Abgängerinnen und Abgänger der beruflichen Schulen zu werfen“, so Manjura. „Aus Sicht der Schulsozialarbeit kann von einem Mangel an motivierten Nachwuchskräften in 2022 keine Rede sein. Das Nadelöhr könnten Ausbildungsverantwortliche sein, die bei der Besetzung ihrer Ausbildungsplätze ausschließlich auf Noten schauen und dabei weniger berücksichtigen, welche Auswirkungen zwei Jahre Pandemie auf die jungen Menschen gehabt haben könnten.“

Aber auch die Abgängerinnen und Abgänger der Sekundarschulen konnten sich in den zurückliegenden Monaten stärker mit Fragen ihrer beruflichen Zukunft auseinandersetzen. Insgesamt 300 Schülerinnen und Schüler nahmen an zehn verschiedenen Angeboten der Berufsorientierung teil. Dabei konnten sie sich mit den eigenen Stärken und Schwächen auseinandersetzen, Einblicke in verschiedene Berufsfelder erlangen und sich darin teilweise praktisch erproben. Dazu zählten unter anderem Angebote in Kooperation mit Wiesbadener Unternehmen, dem Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft, den BAUHAUS Werkstätten oder der Wiesbadener Jugendwerkstatt. Weitere Angebote sind bereits geplant und werden umgesetzt, insofern die Schulen geöffnet bleiben oder die Angebote nicht abgesagt werden müssen.

„Seien Sie mutig und schauen Sie vermehrt auf Wiesbadener Jugendliche, deren Bewerbungsunterlagen schon vorliegen oder in den nächsten Wochen auf Ihrem Schreibtisch landen. Geben Sie den jungen Menschen eine Chance, nach beziehungsweise mit Corona, eine echte Zukunftsperspektive zu haben“, appelliert Sozialdezernent Christoph Manjura abschließend an Wiesbadener Unternehmen und Betriebe. Wer geeignete Jugendliche sucht, kann sich gerne bei der Schulsozialarbeit melden und Petra Druckrey, Telefon (0611) 312996, E-Mail schulsozialarbeit@wiesbaden.de, kontaktieren.

+++
Herausgeber:
Pressereferat
der Landeshauptstadt Wiesbaden
Schlossplatz 6
65183 Wiesbaden
Für Fragen der Bürgerinnen und Bürger
Telefonzentrale Rathaus:
Abgangs- und Übergangsstatistik Schulen mit Schulsozialarbeit 2021
Abgangs- und Übergangsstatistik Schulen mit Schulsozialarbeit 2021

Anzeigen